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gebietenden Herrn Amtshauptmanns. Hier, rechts vom Altar, der<br />

Stand des Herrn Erzpriesters. Dort, auf der anderen Seite, der<br />

Stand des Herrn Diakon - gegenüber der Ratsstand. Hier vor dem<br />

Altar unter dem großen Leichenstein, der noch aus katholischer<br />

Zeit herstammen mag, denn Ihr müsst wissen Herr, die Kirche ist<br />

noch aus dem Papsttum her und soll der heiligen Maria und<br />

Katharine<br />

geweiht gewesen sein, ist das Gewölbe für die<br />

Erzpriester. Ich kann mich noch ganz gut besinnen, wie Anno<br />

1637, es war im Herbst, der Erzpriester M. Petri begraben wurde.<br />

Ich war dazumal schon ein großer Schüler und führte dem Kantor<br />

461<br />

Martinus Rex die erste Stimme, wenn<br />

wir figuraliter sangen,<br />

denn Ihr müsst wissen, Herr, ich hab’ die lateinische Schule<br />

besucht. Da weiß ich noch, wie wir Schüler alle mit den Lehrern<br />

der Provinzi<strong>als</strong>chule, dem Rektor Michael, dem Prorektor Deyke,<br />

dem Kantor Rex und dem Collega aus des Erzpriesters Hause<br />

paarweise, die Kleinsten vorne, zur Kirche zogen.<br />

Sämtliche<br />

Kapläne<br />

s wir die Frau<br />

f, wischte die Finger an den Lederhosen ab, nahm aus<br />

„Nun seht Herr, ob Ihr den lateinischen Spruch<br />

herausbekommt“, sagte Schickedanz und entfernte sich aus der<br />

Sakristei mit seinem Lichterkasten.<br />

462 des Lyckschen Sprengels haben ihren Erzpriester zu<br />

Grabe getragen. Solch’ feines Begräbnis ist seitdem nicht mehr<br />

vorgekommen. Hier neben dem großen Leichenstein unter dem<br />

kleineren mit den 2 eisernen Ringen ist das Gewölbe der Diakone.<br />

Der Stein ist zuletzt gehoben vor 4 Jahren, al<br />

unseres Diakons Schwindovius begruben. Sie war eine kreuzbrave<br />

Frau. Der Diakon, mit den Kinderchen, dem Georg, der Esther, der<br />

Marie und dem Bernhard standen um das Grab. Die ganze Kirche<br />

war voller Menschen und alle weinten“.<br />

Sie gingen in die Sakristei. Thomas setzte sich in den<br />

hochlehnigen Stuhl der Geistlichen. Der Küster steckte ein<br />

Talglicht au<br />

der Leinwandhülle das Tuch und entfaltete es auf dem Tisch.<br />

Thomas erkannte sogleich das Tuch, welches er vor wenigen<br />

Wochen durch den alten Bell aus Königsberg nach Lyck gesendet<br />

hatte.<br />

461 Im Chor eine „figurierte“ Stimme singen (s. auch FN 291)<br />

462 In evangelischen Kirchen wurde die Bezeichnung Kaplan ursprünglich für den zweiten<br />

ordinierten Geistlichen einer Kirche verwendet. Schon im 17.Jhdt. nannte man einen Kaplan<br />

aber auch Diakon (lat.:diaconus). Durch Verfügung des Oberkonsistoriums in Berlin vom<br />

18.4.1817 wurde dieser Titel in Prediger geändert. Bei Eduard Anderson überwiegt die<br />

Bezeichnung Diakon.<br />

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