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„Wie bist Du mit ihm so bekannt geworden?“ fragte Thomas. „Er<br />

muss doch, wie es mir scheint, eine ganze Reihe Jahre älter sein<br />

<strong>als</strong> du“.<br />

„Ja, ja, so an 10 oder 12 Jahren wird der Preucke wohl älter sein<br />

<strong>als</strong> ich“, meinte Nebe. „Als ich auf die Universität kam, fand ich<br />

ihn schon <strong>als</strong> Professor juris extraordinarius 751 , er war Anno 1673<br />

in Basel juris utrisque 752 Doktor geworden, wie auch Beisitzer im<br />

Samländschen Konsistorio“.<br />

„Du hast gewiss ein Colleg 753 bei ihm gehört und daher stammt<br />

die Bekanntschaft?“ fragte Thomas.<br />

„I, nein, das nicht“, antwortete Nebe, „aber Preucke suchte<br />

dam<strong>als</strong> die Materialien zu einem großen juristischen Werk, das er<br />

über die verschiedenen Rechte in unserem Preußen schreiben<br />

wollte, und da trafen wir uns, wie auf Verabredung, jeden<br />

Mittwoch und Sonnabend nachmittags auf der Schlossbibliothek<br />

für den Preucke gefunden, sowie auch er<br />

gleich nach Hause, sondern<br />

754<br />

und Dienstags und Freitags auf der Wallenrodtschen Bibliothek 755<br />

zusammen, wo ich den kirchlichen Antiquitäten nachspürte. Hab’<br />

da auch zuweilen etwas<br />

für mich. Im Sommer gingen wir nach dem Schluss der<br />

Bibliotheken in der Regel nicht<br />

spazierten vor’s Tor. Dabei bin ich mit dem Doktor Preucke gut<br />

bekannt geworden“.<br />

„Ich wundere mich aber doch“, sagte Thomas, „dass ein<br />

Professor, wenn er auch Hofgerichtsrat ist, so ohne weiteres zur<br />

Abhaltung eines Termins nach <strong>Angerburg</strong> geschickt werden kann.<br />

Der Mann hat doch seine Collegien zu lesen“.<br />

„Ach“, unterbrach ihn Nebe, „der Preucke hat ja schon 1679<br />

seine Professur niedergelegt, <strong>als</strong> er Hofgerichtsrat wurde“.<br />

Vor der Stubentür wurden im Hausflur Stimmen laut. Die Tür<br />

öffnete sich und die Magd bat in gebrochenem Deutsch jemanden<br />

einzutreten. Neugierig gespannt sahen die beiden Schwäger nach<br />

751<br />

Außerordentlicher Professor.<br />

752<br />

Beider Rechte<br />

753<br />

Vorlesung<br />

754<br />

Die von Herzog Albrecht angelegte und im Königsberger Schloss aufgestellte Bibliothek<br />

bildete den Grundstock der späteren Staats-u.Universitätsbibliothek Königsberg.<br />

755<br />

Diese seit 1650 in zwei Räumen des Königsberger Doms aufgestellte Bibliothek ist von<br />

Martin v. Wallenrodt (1570 – 1632), Kanzler des Hzt. Preußen seit 1619, begründet worden.<br />

Von seinem Sohn Johann Ernst v. Wallenrodt (1615 – 1697), preußischer Landhofmeister seit<br />

1660, wurde der Bestand vermehrt und die Bibliothek zur öffentlichen Benutzung freigegeben.<br />

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