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„Was ist das da für ein wunderliches altes Gemäuer, welches<br />

dort aus dem Schilf und den Weiden hervorragt?“, fragte Thomas,<br />

<strong>als</strong> sie eine Strecke gefahren waren und sich dem Mauersee<br />

näherten.<br />

„Das ist ja das verwünschte Schloss!“ antwortete Jasch.<br />

„Was plapperst du da vom verwünschten Schloss?“, fragte der<br />

Kaplan strafend den Knecht. „Ich werde dir’s sagen, lieber<br />

Schwager. Es sind die Rudera 312 des alten Schlosses 313 <strong>Angerburg</strong>,<br />

so Anno 1312 314 am Fluss Angerapp nicht weit vom See, wie du<br />

siehst, angelegt ist. Es soll in alter Zeit ein Fischmeister darauf<br />

gewohnt haben. Anno 1365 ist dies Schloss von Kynstut 315 erobert<br />

und verbrannt worden. Als später das Schloss wieder erbaut<br />

werden sollte, fanden die Kreuzherren die alte Stelle doch wohl zu<br />

316<br />

morastig, und der Ordens-Marschall Werner v. Tettingen<br />

ließ<br />

das<br />

Haus an der Angerapp, wie es dam<strong>als</strong> genannt wurde, Anno<br />

1398 317 auf der Stelle, wo es <strong>jetzt</strong> noch steht, erbauen.<br />

312<br />

Dass die Rudera (= Ruinen) des alten <strong>Angerburg</strong>er Schlosses (Wildhauses) noch Ende des<br />

17. Jahrhunderts sichtbar gewesen sein sollen, kann nur <strong>als</strong> eine vage Vermutung von E.<br />

Anderson betrachtet werden.<br />

313<br />

In der Epitome gestorum Prussiae, deren Abfassung wohl im Jahre 1338 abgeschlossen<br />

war, wird die <strong>Angerburg</strong> erstmalig erwähnt. Der Verfasser dieser Geschichtsquelle des<br />

Ordenslandes bezeichnet sich selber <strong>als</strong> samländischen Domherren. Es handelt sich hierbei<br />

nach Krollmann um den Domherren Konrad (= Canonicus Sambiensis), der später Pfarrer der<br />

Altstadt Königsberg und 1339 verstorben war. In der o.g.Chronik erscheint folgender Eintrag:<br />

"Angirburg edificatur 1335“. Es handelte sich hierbei um ein Wildhaus, einem Blockhaus mit<br />

Palisadenzaun und einem Wachturm. Es lag auf einer Insel zwischen zwei Flussarmen, von<br />

denen der westliche<br />

(Worape) später zugeschüttet wurde. Der Name der Burg stammt von der<br />

Angerapp (=Aalfluss), dem östlichen Flussarm. (Ein Zusammenhang mit der prußischen Burg<br />

Angetete ist zweifelhaft. Bei den im Mauersee gefundenen Pfahlreihen handelte es sich um<br />

Überreste einer Brücke des ehem. Kirchwegs von Kehlen nach Engelstein).<br />

314<br />

In anderen Quellen wird 1335 <strong>als</strong> Baujahr des Hauses genannt (s. FN 313).<br />

315<br />

Kynstut, litauischer Großfürst, bricht 1365 in das Deutschordensland ein, vernichtet die<br />

Ordensburg (das Wildhaus) an der Angerapp und führt 8 Mann Besatzung in die<br />

Gefangenschaft.<br />

316<br />

Er wurde um 1340 geboren und starb 1412. Nach seinem Eintritt in den Deutschen Orden<br />

war er zunächst Komtur in Rheden und seit 1390 Oberster Trappier. Zum Obersten<br />

Odensmarschall wurde er 1392 ernannt und verwaltete dieses Amt 12 Jahre hindurch. Danach<br />

wurde ihm das Amt des Spittlers übertragen. Werner v. Tettingen gehörte zu den wenigen<br />

hohen Ordensbeamten, welche die Schlacht von Tannenberg überlebten.<br />

317<br />

Im Jahre 1398 wurde an der Stelle des früheren Wildhauses vom Deutschen Ritterorden<br />

ein Ordenshaus, die neue <strong>Angerburg</strong>, aus Stein und Ziegeln gebaut. Es diente <strong>als</strong> Stützpunkt<br />

für die Pfleger<br />

und wurde zur Erschließung der Wildnis angelegt. Johann (Hans) von Posilge<br />

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