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Der Bär und seine Begleiter ließen die Köpfe hängen und<br />

schlichen, da sie schon ihr Geld bekommen hatten, der Tür zu.<br />

„Lass der Szurminski Euch noch eine halbe Tonne Bier aus dem<br />

Keller geben“, rief Drig<strong>als</strong>ki ihnen zu, wofür er von dem<br />

vorbeihuschenden Bären, dem das Erbsenstroh nachschleifte, in<br />

das er gewickelt war, einen Handkuss bekam. Den Schauspielern<br />

folgten die Zuschauer zur Tür hinaus, die dann geschlossen wurde.<br />

Nach dem Wirrwarr wurde es still in der Stube.<br />

„Ich muss sehr um Entschuldigung bitten“, sagte der Offizier,<br />

sich verneigend, „dass ich mir erlaubte, so formlos einzutreten,<br />

doch konnte ich es nicht länger mehr anhören, dass die werte<br />

Herrschaft von meinen Leuten belästigt wurde“.<br />

Drig<strong>als</strong>ki stand auf: „Hier, Herr, stelle ich Euch vor den Diakonus<br />

Nebe aus <strong>Angerburg</strong>, seinen Schwager Thomas Anderson und den<br />

Herrn Ratsverwandten Michael Rohr, gleichfalls aus <strong>Angerburg</strong>,<br />

von dem ich Euch heute vormittags erzählte, dass er herkommen<br />

wollte, <strong>als</strong> wir seinen Fischern zusahen. Die beiden anderen Herrn<br />

sind vom Schneesturm hergetrieben“.<br />

Die Vorgestellten erhoben sich und wechselten mit dem Offizier<br />

einige weitschweifige Redensarten nach der Mode der damaligen<br />

Zeit.<br />

„Doch, wenns Euch beliebt, Herr“, sagte Drig<strong>als</strong>ki, „so setzt<br />

Euch noch ein wenig zu uns. Die Gäste können doch nicht früher<br />

schlafen gehen, <strong>als</strong> bis ihre Betten bereit sind“.<br />

Ditzel setzte sich dankend neben Rohr. Der Hausherr füllte aus<br />

der mit Münzen verzierten silbernen Kanne mit Hausbier die<br />

Krüge.<br />

„Dass doch die Leute nie Maß halten können“, begann Ditzel.<br />

„Ich hatte ihnen, auf ihre Bitte, das Vergnügen, mit dem<br />

Schimmel zu<br />

gehen, gestattet, doch ärgert es mich, dass sie es<br />

gleich so übertreiben“.<br />

„Na, na“, meinte Drig<strong>als</strong>ki, „so arg war es ja auch nicht; aber<br />

habt Ihr auch in andern Gegenden diesen Spektakel in den<br />

Zwölften zwischen Weihnachten und Heilige Drei Könige<br />

611<br />

gefunden?“<br />

611<br />

Die Zwölften oder Zwölfnächte, sind die 12 Nächte, unter Einschluss der betr. Tage, die<br />

vom Christtage (1. Weihnachtstag) bis zum Tag der heiligen 3 Könige, <strong>als</strong>o vom 25. Dez. bis<br />

6. Jan. fallen. Diese Zeit ist im Volksglauben heilig, da die Nachfeier des Christfestes sich bis<br />

dahin erstreckt. Manche abergläubische<br />

Meinungen banden sich an diese Zeit. Hauptsächlich<br />

glaubte<br />

man, dass das Wetter der 12 Monate des neuen Jahres an den Himmels- und<br />

Wettererscheinungen während dieser 12 Nächte erkannt werden kann.<br />

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