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So erzählte der Pfarrer und konnte nicht müde werden, einzelne<br />

Züge von dem hohen Herrn mitzuteilen. 92<br />

Schon längst war die Lampe angezündet, <strong>als</strong> Thomas aufsprang.<br />

„Ich muss doch meinem Jasch sagen, dass wir morgen recht<br />

früh aufbrechen müssen“, sagte er und ging, vom Pfarrer<br />

begleitet, durch den Hausflur. Hier tönte ihnen<br />

eine laute, nur<br />

durch eine Tür etwas gedämpfte Stimme entgegen. Als der Pfarrer<br />

die Tür der Volksstube<br />

esinde stets beschäftigt<br />

taunenden Hörern zu erzählen. Schon von Königsberg<br />

eitsche zur Hand war,<br />

eitsche in der Luft herum. Dabei ließ er<br />

ber nicht den gefüllten zinnernen Bierkrug aus der Linken, um<br />

sich gelegentlich die Kehle zu netzen.<br />

„Und wenn noch drei Räuber gewesen wären, ich hätt’s mit<br />

sechs aufgenommen“, schrie er.<br />

Mit offenem Mund, Grausen und Staunen hörten die polnischen<br />

Mägde und Daniel ihm zu. In den Augen der Mägde wurde Jasch<br />

ein höchst bedeutender Mann, der mehr wert sei <strong>als</strong> der<br />

Hundepeitscher des gnädigen Herrn Grafen.<br />

Lächelnd schloss der Pfarrer die Tür der Volksstube:<br />

93 öffnete, erschien den Brüdern eine<br />

wunderliche Gruppe.<br />

Jasch war den ganzen Tag nicht dazu gekommen, seine<br />

Heldentaten zu berichten, da das G<br />

gewesen war. Als man aber abends den Zibber 94 in dem eisernen<br />

Triangel, der von der Decke an einer Kette herabhing, angezündet<br />

hatte, die Mägde ihre Spinnrocken 95 vornahmen und der<br />

Kleinknecht Daniel auch in die Volksstube gekommen war, begann<br />

Jasch den s<br />

ab hätten Räuber den Planwagen verfolgt. Durch seine Schlauheit<br />

wären die Räuber in Bartenstein irre geführt. Wie sie aber doch<br />

vor Rastenburg den Wagen überfallen, hätte er aber mit seiner<br />

Peitsche die drei Räuber verjagt. Im Eifer seiner Schilderung war<br />

Jasch aufgesprungen. Er zog, da ihm keine P<br />

den Oberwecken 96 mit dem Heeden-Wickel 97 aus dem Spinnrad<br />

eines der polnischen Mägde, stieg auf den Fleischklotz und focht<br />

mit der improvisierten P<br />

a<br />

92<br />

Die Quelle dafür dürfte vornehmlich die 1866 erschienene Biografie von Wilhelm Hosäus<br />

gewesen sein: Der Oberburggraf Ahasverus v. Lehndorff 1637 – 1688.<br />

93<br />

Gesindestube<br />

94<br />

Kienspan (s. FN 8)<br />

95 Spinnrad zum Spinnen von Leinen, Flachs und Wolle.<br />

96<br />

Oberer Holzbalken am Spinnrocken.<br />

97<br />

Wollknäuel<br />

63

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