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Doch wir müssen hier diese Treppe von außen in das obere<br />

Geschoss hinaufsteigen“.<br />

An der Haustür empfing sie der Stadtdiener mit tiefer Referenz<br />

und riss die Tür weit auf.<br />

„Guten Morgen, Podlech, wo finden wir den Herrn<br />

Stadtkämmerer?“ fragte Douglas, mit Thomas in das geräumige<br />

Vorhaus eintretend.<br />

„Der Herr Stadtkämmerer ist eben in die Kassenstube getreten.<br />

Soll ich ihn vielleicht rufen?“<br />

„Ich werde ihn selbst<br />

aufsuchen“, sagte Douglas. „Verweilt hier,<br />

Herr Thomas, ich werde sogleich wiederkommen“.<br />

Damit ging er durch eine Tür.<br />

„Was ist das da für ein hölzernes<br />

Gerüst?“ fragte Thomas den<br />

Stadtdiener, auf ein hölzernes Bauwerk am Ende des Vorhauses<br />

zeigend.<br />

„Das ist der Trompeterstuhl für die Musikanten“, antwortete der<br />

Ratsdiener mit wichtiger Miene. „Hier werden die Hochzeiten<br />

gefeiert, und die Musikanten spielen dazu auf. Ihr werdet, Herr, so<br />

leicht in keiner anderen Stadt solch einen schönen Vorsaal mit<br />

sechs großen Fenstern in einem Rathaus finden. Hier an der Decke<br />

hängt ein nagelfestes Klingeglöckchen, und die Schnur davon<br />

hängt über dem Ratstisch“.<br />

Er fuhr nun noch längere Zeit fort, die Vorzüge des Vorsaales<br />

aufzureihen, was Thomas ziemlich ungeduldig anhörte. Doch bald<br />

erschien Douglas mit einem behäbigen Männchen, dem er seinen<br />

Gast vorstellte. Nach gegenseitiger Begrüßung bat der<br />

Stadtkämmerer die beiden Herren, in die großräumige Ratsstube<br />

einzutreten, deren Fußboden mit gebrannten Fliesen ausgelegt<br />

war. In der Ecke stand ein großer Ofen auf sechs gedrechselten<br />

Füßen, mit bemalten Kacheln, der eine angenehme Wärme<br />

ausstrahlte.<br />

Der Stadtkämmerer bat die Herren, sich in den Sesseln am<br />

Ratstisch niederzulassen. Er werde sogleich das gesuchte<br />

Aktenstück herbeibringen.<br />

„Ihr Schippenbeiler“, sagte Thomas zu Douglas, „habt wirklich<br />

ein großes und schönes Ratszimmer“.<br />

„Es ist 28 Schuh lang’ und 18 breit“, sagte Douglas. „Was<br />

bewahrt denn der Rat dort für Schätze in dem eingemauerten<br />

Schrank mit der eisernen Tür?“ fragte Thomas.<br />

„Da sollen sich“, antwortete Douglas, „wie ich mir habe sagen<br />

lassen, alte Pergamente, Privilegien, Testamente und andere<br />

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