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Amtsschreiber, sich verneigend und seinen Hut bis zur Erde<br />

schwenkend.<br />

Thomas verneigte sich gleichfalls, schwenkte seinen Hut zur<br />

Erde und sagte:<br />

„Dem Herrn Amtsschreiber für seine Freundlichkeit dankend,<br />

bitte ich höflichst um Entschuldigung, dass ich demselben heute,<br />

am heiligen Feiertag, mit meiner Gegenwart belästige. Ich wollte<br />

mich nämlich bescheidentlich erkundigt haben, wie es mit der<br />

künftigen Verpachtung der Fischereien des Kurfürstlichen Amtes<br />

gehalten werden wird“.<br />

„Bitte den Herrn, in meine geringe Wohnung einzutreten, wo ich<br />

demselben nach Kräften Auskunft zu geben mich bemühen<br />

werde“, sagte der Amtsschreiber.<br />

Mit diesen Worten bat er Thomas durch die Haustür in einen<br />

niedrigen gewölbten, mit Ziegeln gepflasterten Hausflur. Er öffnete<br />

eine der beiden Türen im Hintergrund und bat Thomas, durch<br />

diese einzutreten, während er selbst durch die andere Tür<br />

verschwand. Es war ein ziemlich geräumiges Gemach, in das<br />

Thomas eintrat. Die Decke wurde durch ein Sterngewölbe<br />

gebildet. In der Mauer befanden sich zwei tiefe Nischen, die zu<br />

beiden Seiten der kleinen Fenster <strong>als</strong> Sitzbänke angebracht waren.<br />

Das Gemach war ziemlich dunkel für die Eintretenden. Ein Kamin,<br />

in dem große Holzscheite aufrecht gestellt waren und flackernde<br />

Flammen spielend Lichter auf den Boden warfen, reichte von der<br />

Erde bis zur gewölbten Decke.<br />

Der alten Dame wurden von einer bejahrten Dienerin ihr<br />

Spreittuch<br />

meinem lieben Schwestersohn aus Kopenhagen, wo er <strong>als</strong><br />

glich-dänischer Offizier in das Leibregiment aufgenommen ist.<br />

hätte das denken können, <strong>als</strong> mir vor 30 Jahren der<br />

502 und Gesangbuch abgenommen.<br />

„Dank Dir, Annemarie“, sagte die alte Dame. „Unser David hat<br />

an den Herrn Bürgermeister geschrieben“.<br />

Auf einer der Fensterbänke ließ sich die alte Dame nieder.<br />

Thomas schritt auf die Dame zu und brachte, sich tief verneigend,<br />

seinen Neujahrsglückwunsch dar. Die alte Dame dankte und bat<br />

Thomas, ihr gegenüber in einer der Fensternischen Platz zu<br />

nehmen. Ihr Mann würde recht bald erscheinen.<br />

„Hab heut zu Neujahr durch den Herrn Bürgermeister schon eine<br />

sehr angenehme Nachricht erhalten“, sagte sie. „ Sie ist von<br />

Köni<br />

Gott, wer<br />

502 Spreittuch: In Ostpreußen ein großes viereckiges wollenes Tuch von grüner Farbe. Früher<br />

ein bequemer Überwurf für die Frauen auf einem Spaziergang. (s. auch „Spreetuch“ FN 460)<br />

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