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„Was werd’ ich den Georg Schwindovius nicht kennen“,<br />

antwortete der Pfarrer. „Wir wohnten ja <strong>als</strong> Studenten zusammen<br />

in einer Stube im Alumnat 205 zur Zeit des Ober-InspeKtors<br />

Alumnorum Magister Michael Eifler 206 . Schon dam<strong>als</strong> kaufte der<br />

Schwindovius immer Bücher zusammen. Ich habe ihn viele Jahre<br />

nicht gesehen. Wie sieht er denn <strong>jetzt</strong> aus, Thomas?“<br />

„Er ist ein großer blasser Mann, der etwas gebückt geht“,<br />

antwortete dieser. „Ich hatte ihn aber für älter gehalten <strong>als</strong> Ihr,<br />

Hochehrwürden“.<br />

„Etwas älter <strong>als</strong> ich kann er wohl sein“, sagte der Pfarrer. „Ich<br />

bin <strong>jetzt</strong> 57. Er wurde auch einige Monate vor mir Anno 1657<br />

ordiniert. Ich begleitete ihn noch vor’s Friedländer Tor 207 , <strong>als</strong> er<br />

abfuhr. Er hatte wenig mehr <strong>als</strong> seine Kiste mit Büchern auf dem<br />

Wagen. In Lyck wird er Anno 1657 auch wohl wenig gefunden<br />

haben, denn das Städtchen war ja von den Tataren noch ärger<br />

verwüstet und verbrannt <strong>als</strong> <strong>Angerburg</strong>“.<br />

Das Gespräch wurde allgemein und die Frau Pfarrerin ließ sich<br />

von dem kleinen Thomas von seinen Reisen erzählen.<br />

Nach einer Stunde erhoben sich Vater und Sohn und gingen<br />

heim. Der Abend wurde im Familienkreis, zu dem auch Barbaras<br />

Bräutigam gehörte, in gemeinschaftlicher Unterhaltung zugebracht<br />

und mit der gemächlichen Abendandacht geschlossen.<br />

205<br />

Heim / Anstalt; Almunus: Zögling eines Almunats, eines mit einer Lehranstalt<br />

verbundenen und kostenfrei zu nutzenden Lehranstalt.<br />

206<br />

Hinweis im Manuskript: Vater von der Dichterin Möllerin.<br />

Gertrud Möllerin, (1635 – 1705) war in ihrer Zeit eine in Königsberg sehr bekannte Dichterin.<br />

Sie wurde auch Pregelhirtin<br />

genannt.<br />

207<br />

Stadttor in Königsberg.<br />

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