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Reichs-Ort 48 und reichte ihn Jasch: „Für den Hieb“, sagte er dabei,<br />

Joseph erhielt auch einen: „Für dein Gebrüll“.<br />

Der Diakon hatte noch seinen besonderen Jammer, er hatte<br />

nämlich, um nicht immer die Bücherkiste öffnen zu müssen, die<br />

Tuba pacis in seinen Mantel gesteckt. Beim Überfall war das Buch<br />

vom Wagen gefallen und lag <strong>jetzt</strong> auf der Landstraße. Während<br />

der Diakon klagte und die Knechte die Pferde fütterten, reichte<br />

Thomas dem Diakon einen Becher Wein.<br />

„Trinkt einen Schluck, würdiger Herr“, sagte er, „und auch Ihr,<br />

Jungfer Esther.<br />

Ihr dürft nichts fürchten. Cerber deckt unseren<br />

Rücken und in 2 Stunden, hoffe ich, werden wir Rastenburg<br />

erreichen“.<br />

„Kommt zu uns auf den Wagen, lieber Herr“, sagte Esther, „lasst<br />

Cerber seinen Dienst allein verwalten“.<br />

Thomas stieg ein, und die Wagen setzten sich in Bewegung.<br />

„Ihr habt Euch wohl sehr erschreckt, Jungfer Esther, <strong>als</strong> die<br />

Strolche uns überfielen?“ fragte Thomas.<br />

„Ich hatte etwas erwartet“, antwortete<br />

sie, „<strong>als</strong> ich Euch so<br />

unruhig sah. Meint Ihr denn, ich hätte nicht gesehen, dass Ihr das<br />

Feuerrohr unter dem Mantel hattet?“<br />

„Glaubt mir, Jungfer Esther“, erwiderte Thomas, „ich war in<br />

großer Verlegenheit, ich konnte Euch nicht ängstigen, da eben<br />

noch nichts vorlag. Ich konnte auch nicht vermuten, dass das<br />

Gesindel so frech<br />

sein würde, uns auf offener Landstraße<br />

anzufallen. Dass es etwas vom Wagen in den Krügen stiehlt,<br />

ist<br />

nichts Seltenes“.<br />

„Euer Cerber ist aber auch ein treffliches<br />

Tier“, sagte sie.<br />

„Ja, der gute Hund hat mir bei meinen Reisen in Polen<br />

oft<br />

beigestanden“, antwortete Thomas.<br />

Wieder klagte der Diakon über sein verlorenes Buch.<br />

„Über Eurer Tuba pacis, Herr Diakon“, sagte Thomas mit halbem<br />

Lächeln, „scheint ein Unstern zu schweben. Derselbe schielende<br />

Kerl dem Ihr, Jungfer Esther, Euer Tuch schenktet, hatte schon im<br />

Kruge zu Zohlen die Bücherkiste ergriffen, um damit abzugehen,<br />

<strong>als</strong> ihn Cerber packte. Das sind schon Bekannte von gestern<br />

Abend“.<br />

„Woher wisst Ihr denn“, fragte der<br />

Diakon, „dass der Spitzbube,<br />

der meine schönen Bücher stehlen wollte, der Bettler und der<br />

Wegelagerer dieselbe Person ist?“<br />

48 Eine Münze (1/4 Taler = 6 Groschen).<br />

36

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