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23. Fischer auf den Masurischen Seen<br />

Um 5 Uhr morgens weckte Thomas seinen Jasch, um die Pferde<br />

zu versorgen, damit sie bald fortkämen.<br />

„Vor Tage<br />

lohnt’s nicht auszufahren“, sagte der alte Fischer, der<br />

den gegebenen Auftrag gehört hatte, „es ist zu finster“.<br />

Bald erhoben sich alle. Die beiden Söhne des Alten<br />

gingen<br />

hinaus, Thomas folgte ihnen. Er sah beide am Ufer des Sees, wo<br />

sie 1 bis 2 Schritte vom Schilf alle 10 Schritte kleine Löcher<br />

(Wuhnen) in’s Eis hieben. In jede Wuhne wurde eine lebendige<br />

Plötze, der ein Angelhaken mit einer Kette unter den Schuppen<br />

und der Haut durchgesteckt war, an einem Faden 1-2 Klafter<br />

orauf die Schnur gewickelt<br />

)<br />

chen, ruckte mit demselben, damit der<br />

341<br />

tief in’s Wasser gelassen, so dass sie nicht bis auf den Grund<br />

gelangte, sondern im Wasser sich frei bewegen konnte. Darauf<br />

wurde eine hölzerne Puppe (Knäul), w<br />

war, aufs Eis dicht an das Loch gesetzt. In die Schnur, an der ein<br />

kleiner Messingring hing, wurde ein Stöckchen (ein Finger dick<br />

gesteckt und quer über die Wuhne gelegt, und so hing das<br />

Schnürchen mit dem Ring an diesem Stöckchen im Wasser. Durch<br />

den Ring war die Schnur gezogen, von der das Ende an der Puppe<br />

befestigt war, während am anderen Ende der Köder im Wasser<br />

hing.<br />

Nachdem die jungen Leute eine lange Reihe Wuhnen gefertigt<br />

und ihre Angeln versenkt hatten, stellte sich jeder von ihnen in die<br />

Mitte seiner Puppen etwas auf dem Eis zurück, um alle gut<br />

übersehen zu können. Es war inzwischen ganz hell geworden.<br />

Wenn eine der Puppen sich rührte, lief der Fischer schnell auf<br />

dieselbe zu, ergriff das Hölz<br />

gefangene Fisch sich verhaken möchte und zog ihn dann aus dem<br />

Wasser.<br />

Thomas sah aufmerksam zu. Der alte Pole gesellte sich zu ihm.<br />

„Ach, das ist ja eine sehr mühsame Fischerei“, sagte Thomas zu<br />

dem Alten. „Braucht Ihr denn keine Netze?“<br />

„Wir sind zu arm, Herr“, erwiderte dieser, „um ein Wintergarn<br />

anzuschaffen. Doch auch beim Angeln verdienen ich und meine<br />

Jungen mehr, <strong>als</strong> wenn wir beim Fischereipächter arbeiten<br />

möchten. Im Sommer fischen wir mit kleinem Gezeug“.<br />

341<br />

Ein Klafter ist die Länge, die ein Mann, wenn er beide Arme ausstreckt, mit der Spitze der<br />

Mittelfinger beider Hände erreichen kann.<br />

215

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