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setzte sich auf den Kutschersitz und hatte bald den<br />

vorausfahrenden Wagen eingeholt. Der Plan warf einen langen<br />

runden Schatten hinter den Wagen, der langsam mit demselben<br />

fortrückte. In diesem Schatten fuhr der zweite Wagen dicht hinter<br />

dem ersten, den Spuren folgend und die geöffneten Gleise<br />

benutzend.<br />

Anfangs wurde noch etwas gesprochen, doch bald waren alle<br />

still. Joseph war schon eingeschlafen und dienerte bald vor-, bald<br />

rückwärts. Der Diakon brummte, wurde aber auch bald schläfrig<br />

und schwankte wie ein Pendel hin und her mit dem Oberkörper.<br />

Nur Esther schaute mit klugen hellen Augen um sich in die<br />

Dunkelheit und auf den Mann auf dem Kutschersitz, welcher<br />

aufmerksam rechts und links umherblickte, die Peitsche<br />

feststeckte und den Knopf am Kragen des Mantels<br />

lüftete. Der<br />

Nebel wurde dichter und hängte sich kalt und nass an die Kleider.<br />

Von dem Lichte der Laterne gingen breite konische Lichtstreifen<br />

aus und beleuchteten die Bäume des Waldes.<br />

Plötzlich hielt der vordere Wagen mit einem Ruck. Schnell hatte<br />

Thomas die Leine fest um die Runge geschlungen, stand auf, ließ<br />

den Mantel fallen und legte das Faustrohr an. Das Stahlrad<br />

sprühte einen Funkenregen, doch das Gewehr<br />

versagte. Esther<br />

sah einen Menschen auf dem Hinterrad des Planwagens stehen,<br />

der, eine Schlinge in der linken Hand haltend, mit einem dicken<br />

Knüttel die Leinwand in die Höhe zerrte.<br />

Thomas sprang mit der unbrauchbar gewordenen Feuerwaffe<br />

vom Wagen,<br />

versetzte mit dem Kolben dem Kerl einen Hieb über<br />

den Kopf, dass der Hut herabfiel, und riss ihn mit einem Ruck vom<br />

Wagen. Esther stand auf und rief mit klingender durchdringender<br />

Stimme:<br />

„Heinrich, Johann, Samuel, sputet euch, dass ihr mit euern<br />

Wagen nachkommt, dann können wir die<br />

Strolche fangen!“<br />

Der Diakon, vom Schlummer aufgeschreckt, erhob seine<br />

Stimme. Joseph aber stieß ein wahrhaft entsetzliches Gebrüll aus,<br />

das weithin durch den Wald schallte.<br />

Da der Kerl, welchen Thomas gepackt hatte und der anfangs<br />

Miene machte sich zu wehren, die Männerstimmen ganz in<br />

nächster Nähe hörte, riss er sich los und rannte mit großer<br />

Schnelligkeit in den Wald. Thomas sah bei zitterndem Scheine der<br />

Laterne, dass ein Mensch vor den Pferden des Planwagens stand,<br />

die er an den Zügeln gefasst hatte, dem Jasch aber mit der<br />

Peitsche einen Hieb über das Gesicht riss. Neben den Pferden aber<br />

lag unter Cerber und vom Hunde am H<strong>als</strong>e gepackt, ein Kerl, der<br />

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