06.05.2013 Aufrufe

jetzt kostenlos als -->Free-Download - Angerburg

jetzt kostenlos als -->Free-Download - Angerburg

jetzt kostenlos als -->Free-Download - Angerburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

wie heute, war Montag. Da sind die Pollaken und die Tataren<br />

schon in der Stadt. Wir konnten das Kreischen und Geschrei der<br />

Menschen deutlich hören, aber konnten ihnen nicht helfen. Die<br />

Tataren plünderten die Häuser aus, schlugen die armen Menschen<br />

tot oder schleppten sie gefangen halb oder ganz nackt weg.<br />

Dann steckten sie die Stadt an allen Ecken an. Nun wollten sie in’s<br />

Schloss und ritten auch mit den Pferden in den See. Andere<br />

stürmten auf die lange Brücke. Da war eine schwedische Kanone<br />

mit einem Rad. Ein schwedischer<br />

Wachtmeister von den<br />

Hakenschützen ging zum Oberst v. Auer und bat ihn, er möchte<br />

ihm erlauben,<br />

das Geschütz zu richten. Sie schleppten den<br />

Doppelhaken<br />

a hatten die beiden wieder geladen und wieder in<br />

ieh und die<br />

n die Schäferei zu Neuendorf<br />

mliegenden Dörfern. Zudem hatten die angeworbenen<br />

r<br />

512 den Schuttberg hinauf auf die Mauer. Der<br />

Wachtmeister und der Paskarbait laden, richten, und schießen nun<br />

in den dicksten Haufen auf der Brücke. Sie hatten gut gezielt. Die<br />

Pollaken gingen gleich zurück und hielten Beratung am Eingang<br />

zur Brücke. D<br />

den Haufen geschossen, dass sie auseinandersprengten. Nun<br />

schossen auch die Leute von der Besatzung. Da ritten die Tataren<br />

aus dem See und fort. Sie kriegten noch einige Kugeln<br />

nachgeschickt. Ich hatte gedacht, wir werden uns das vorrätige<br />

Getreide vom Vorwerk Lyck holen, auch das Vieh allmählich<br />

schlachten. Da hatte aber das Gesindel schon das V<br />

Menschen mitgenommen und die Gebäude, Schoppen und<br />

Scheunen mit allem vorrätigen Getreide verbrannt. Noch<br />

denselben Abend steckten die Bandite<br />

an. Es waren da 1000 Schafe. Ich hab’ seitdem so viele nicht mehr<br />

erlangen können. In der Nacht sahen wir überall den Feuerschein<br />

von den u<br />

Soldaten mir den Bierkeller aufgebrochen. Sie waren alle besoffen,<br />

tobten und wollten keinem Menschen gehorchen. Nun noch dazu<br />

das Angstgeschrei der Flüchtlinge aus der Stadt, mit denen die<br />

Besoffenen ihren Mutwillen trieben. Am andern Morgen ließ de<br />

512<br />

Doppelhaken: Schwere Gewehre mit angeschmiedeten Haken im Bereich des vorderen<br />

Laufdrittels, welche diesen Waffen ihren Namen gaben. Mit diesen Haken konnten die Waffen<br />

zur Abminderung des erheblichen Rückstoßes in ein an der Mauerbrüstung oder Schießscharte<br />

angebrachtes Prellholz eingehängt werden. Doppelhaken wurden weniger im Feld, sondern<br />

häufig zur Verteidigung fester Plätze eingesetzt. Mit ihnen konnten großkalibrige Bleikugeln<br />

relativ zielgenau auf größere Entfernungen verschossen werden. Diese eigneten sich z. B. zum<br />

Beschuss feindlicher Artilleriestellungen, da bei einem Kaliber zwischen 24-28 mm und einem<br />

Kugelgewicht von bis zu einem 1/4 Pfund Blei, selbst erdgefüllte Schanzkörbe oder<br />

Bohlenverhaue<br />

durchschossen werden konnten.<br />

326

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!