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„Hier bringe ich etwas zu leben“, sagte Thomas, indem er eine<br />

große Lischke und ein Flaschenfutter auf die <strong>als</strong> Tisch dienende<br />

Lade stellte. „Sehe Sie zu, mein liebes Jungferchen, ob Sie da in<br />

der Lischke etwas findet, was dem Vater und Ihr schmeckt“.<br />

Mit diesen Worten öffnete Thomas das Flaschenfutter, nahm<br />

eine dickbauchige Flasche heraus, entkorkte sie und füllte einen<br />

silbernen Becher, der auf den H<strong>als</strong> der Flasche geschoben<br />

gewesen war.<br />

„Auf baldige Genesung“ sprach er, sich verneigend und dem<br />

Diakon zutrinkend.<br />

Dieser nahm dankend den Becher, trank etwas und gab ihn<br />

seiner Tochter: „Trink aus, Esther“, sagte er.<br />

„Nein“ sprach Thomas „aus, bis auf die Neige, sonst hilft’s<br />

nichts“.<br />

Der Diakon trank das Übrige des feurigen spanischen Weins,<br />

legte sich zurück und sprach: „Ach, das wärmte mich, das geht<br />

mir wie Feuer durch die Adern“.<br />

Thomas schenkte den Becher voll: „Auf glückliche Heimkehr,<br />

mein liebes Jungferchen“, sagte er Esther zutrinkend.<br />

Sie knickste dankend, berührte mit den Lippen den Becher und<br />

gab ihn zurück.<br />

„Ach, wenn doch mein Kasten mit Büchern nicht verloren<br />

gegangen sein möchte“, sagte der Diakon.<br />

„Alle Eure Sachen sind mit meinem Wagen hergekommen“,<br />

antwortete Thomas, „ich werde aber noch genau nachsehen, ob<br />

die Bücherkiste darunter ist. Nun versuche der Herr, etwas zu<br />

essen, die Jungfer Tochter wird ihn bedienen, ich muss nach den<br />

Pferden sehen“.<br />

„Der Gerechte erbarmet sich seines Viehes“, sagte der Diakon,<br />

nachdem Thomas sich entfernt hatte. Esther aber packte die<br />

Lischke aus.<br />

Als Thomas herauskam, ertönte ein dumpfes Knurren von<br />

seinem Wagen: „Halt fest, Cerber“, rief er, indem er schnell<br />

hinzusprang.<br />

Einige Gestalten rannten bei seiner Annäherung in’s Dunkel. Auf<br />

der Deichsel aber, dicht am Wagen, kniete ein Kerl von dem Hund<br />

bei der Brust gepackt und in den Wagen gezogen, obgleich er sich<br />

aus Leibeskräften wehrte.<br />

„Spitzbube“, sagte Thomas, indem er mit dem dicken Ende des<br />

gedrehten Peitschenstils auf den Kerl losschlug.<br />

Dieser machte eine gewaltige Anstrengung, von dem Hund<br />

loszukommen, er fiel, einen Teil seines Jackets dem Hunde <strong>als</strong><br />

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