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Branntweinflasche dazu setzend. Die drei rußigen Gesellen<br />

nahmen sich nicht Zeit, die Finger zu waschen, griffen herzhaft zu,<br />

und die ansehnlichen Vorräte verschwanden, hin und wieder mit<br />

einem Schluck hinuntergespült, schnell unter den zermalmenden<br />

Zähnen.<br />

„Nun Schmied“, fragte Thomas, „wie lange wird’s noch dauern?“<br />

„Hm!“ sagte dieser, „unter 2 Stunden werden wir wohl kaum<br />

fertig“.<br />

Thomas sah zur Uhr: „Es ist halb 9“, sagte er, „ich lasse euch<br />

noch eine Flasche Branntwein hier, damit die Arbeit besser fördert.<br />

Ich gehe <strong>jetzt</strong> auf dem Wagen schlafen. Du kannst mit der Laterne<br />

mitkommen, Jasch“.<br />

Mit diesen Worten warf Thomas die Knochen und Speisereste in<br />

die Lischke und ging, von Jasch begleitet, zu seinem Wagen.<br />

„Schütte den Pferden noch ein Futter ein, Jasch“, sagte Thomas.<br />

„Nun komme her, alter Cerber, hast dich brav gehalten“, lobte er<br />

seinen schönen Hund streichelnd, der ihm entgegenkam. „So, nun<br />

leg dich unter den Wagen und verzehre dein Abendbrot, hast<br />

lange warten müssen“.<br />

Er warf dem Hund einen Arm voll Heu unter den Wagen und<br />

legte ihm die Speisereste nebst einem großen Stücke Brot vor.<br />

Jasch hatte die Pferde gefüttert und kam mit der Laterne an. Herr<br />

und Knecht bereiteten nun, beim Schein derselben, mit Säcken,<br />

Pelzen und Decken ein Lager im Wagen.<br />

„Nimm die Laterne mit“, sagte Thomas, „und wenn der Schmied<br />

fertig ist, so komm mich wecken“. Mit diesen Worten wickelte er<br />

sich in seinen Radmantel und legte sich nieder.<br />

Der Lärm war verstummt, nur von ferne hörte Thomas das<br />

Hämmern in der Schmiede, das Fressen der Pferde und unter dem<br />

Wagen das Krachen der Knochen, welche Cerber zermalmte.<br />

Lange warf er sich auf seinem Lager hin und her, und unwillkürlich<br />

kam ihm die Gestalt des Mädchens in den Sinn, das mit ihm unter<br />

demselben Dach ruhte. Wie sie ihm zuerst entgegentrat und in<br />

fremder Zunge um seinen Beistand bat, und zuletzt, <strong>als</strong> sie, seine<br />

Hand fassend, ihn abhalten wollte, sich in Gefahr zu begeben.<br />

Allmählich verfiel er in den Zustand zwischen Wachen und Schlaf,<br />

aus dem er durch den hellen Lichtstrahl der Laterne geweckt<br />

wurde, mit welcher Jasch das Innere des Wagens beleuchtete.<br />

Thomas richtete sich auf und sagte:<br />

„Nun, seid Ihr fertig?“<br />

„Ach ja, Herr“, antwortete Jasch weinerlich, „der Wagen ist wohl<br />

fertig, es fehlt kein Nagel daran“.<br />

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