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Handbuch-zur-Befreiung

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DIE REALISIERUNG DER ALLIIERTEN KRIEGSZIELE 91<br />

ist von einem Nachbarstaat besetzt. Berichte, die, wie wir hoffen, unrichtig sind,<br />

sprechen mit Bestimmtheit davon, daß weitere Angriffshandlungen gegen weitere<br />

unabhängige Nationen erfolgen werden. ... Sind Sie bereit, mir die Versicherung<br />

zu geben, daß ihre bewaffneten Streitkräfte die folgenden unabhängigen Länder<br />

nicht angreifen und nicht in ihre Besitzungen eindringen werden: Finnland, Estland,<br />

Lettland, Litauen, Schweden, Norwegen, Dänemark, die Niederlande, Belgien,<br />

Großbritannien und Irland, Frankreich, Portugal, Spanien, die Schweiz,<br />

Liechtenstein, Luxemburg, Polen, Ungarn, Rumänien, Jugoslawien, Rußland, Bulgarien,<br />

Griechenland, die Türkei, Irak, die Arabischen Staaten, Syrien, Palästina,<br />

Ägypten und Persien.<br />

Solch eine Versicherung muß klarerweise nicht nur für den Augenblick, sondern<br />

auch lange genug für die Zukunft gelten, um die Möglichkeit zu gewährleisten, mit<br />

friedlichen Mitteln für einen dauerhaften Frieden zu wirken. Ich schlage daher<br />

vor, das Wort ‚Zukunft’ auf eine Nichtangriffsperiode von wenigstens zehn Jahren<br />

oder, wenn wir soweit vorausblicken dürfen, von fünfundzwanzig Jahren anzuwenden.“<br />

223<br />

HITLER beauftragte daraufhin das Auswärtige Amt, an die Regierung jedes der in<br />

der Botschaft des amerikanischen Präsidenten genannten Länder einen Fragebogen zu<br />

schicken, in dem um Auskunft darüber ersucht wurde, ob sie sich durch das Deutsche<br />

Reich bedroht fühle und ob die Frage, die der Präsident gestellt habe, auf ihr Betreiben<br />

oder wenigstens mit ihrer Zustimmung zustande gekommen sei. Nachdem alle<br />

befragten Regierungen verneinend geantwortet hatten, hielt HITLER am 28. April vor<br />

dem Deutschen Reichstag eine große Rede, die sowohl ein Rechenschaftsbericht als<br />

auch eine Abrechung mit seinen außenpolitischen Gegnern, vor allem mit Präsident<br />

ROOSEVELT, war. Zuerst kündigte HITLER den Flottenvertrag mit England:<br />

„Ich muß ... nunmehr feststellen, daß die Politik Englands inoffiziell keinen Zweifel<br />

darüber läßt, daß man in London ... der Meinung ist, daß, ganz gleich, in welchen<br />

Konflikt Deutschland einmal verwickelt werden würde, Großbritannien stets<br />

gegen Deutschland Stellung nehmen müßte. Man sieht also dort den Krieg gegen<br />

Deutschland als etwas Selbstverständliches an ... Wenn nun England heute in der<br />

Publizistik und offiziell die Auffassung vertritt, daß man gegen Deutschland unter<br />

allen Umständen auftreten müßte und dies durch die uns bekannte Politik der Einkreisung<br />

bestätigt, dann ist damit die Voraussetzung für den Flottenvertrag [vom<br />

18. Juni 1935] beseitigt.“ 224<br />

Dann legte HITLER nochmals sein Angebot an Warschau dar und nahm dessen Ablehnung<br />

zum Anlaß, den deutsch-polnischen Nichtangriffspakt vom Januar 1934 zu<br />

kündigen:<br />

„Ich habe nunmehr der polnischen Regierung folgenden Vorschlag unterbreiten<br />

lassen:<br />

223 Akten <strong>zur</strong> deutschen Auswärtigen Politik 1918-1945, Serie D, Bd. VI, Dok.Nr. 200<br />

224 Reichstagsrede des Führers und Reichskanzlers vom 28. April 1939, Keesings Archiv der Gegenwart<br />

1939, S. 4040 ff.; s. a. Memorandum der Reichsregierung an die Regierung Seiner Majestät vom 27.<br />

April 1939, ADAP D VI, Dok.Nr. 277, zit. n. W. Post, a.a.O. S. 319 ff.

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