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636 KOMM HEIM! – KOMM HEIM INS REICH! Land Opfer nach Benz Vermißte nach Sanning Deutschland Österreich 160.000 65.459 123.000 36.000 Luxemburg Belgien Frankreich 1.200 28.518 76.134 Summe: 124.500 Niederlande 102.000 Dänemark Norwegen 116 758 Summe: 1.000 Italien Albanien Griechenland Jugoslawien Ungarn Tschecho- Slowakei Rumänien Bulgarien Polen UdSSR 8564 ? 200 58.885 60.000 550.000 143.000 211.214 11.393 2.700.000 2.100.000 9.000 0 53.000 56.000 71.000 112.000 3.752 -7.600 516.511* 15.000** Summe 6.277.441*** 1.113.153 * enthält nicht die polnischen Repatriierungen ** 15.000 Vermißte der Karpathoukraine *** Benz gibt in der Einleitung (Benz, a.a.O. S. 17) eine Gesamtbilanz von min. 5,29 und max. etwas über 6 Mio. an. Tab. 18: Die Zahl der Opfer nach Benz und Sanning in Kombination mit den neuen Staatsgrenzen rauben aber jeder gesonderten statistischen Auswertungen für die einzelnen Länder über diesen Zeitraum die Aussagekraft. Hieraus ergibt sich für BENZ ein weiterer Kritikpunkt, da jedes Land scheinbar unabhängig voneinander von einem anderen Autor behandelt worden ist. In der Gesamtbilanz von BENZ sind daher Überschneidungen und Doppelnennungen anzunehmen. SANNING hingegen ist alleiniger Autor und zeigt eine mehr ganzheitliche Betrachtungsweise. In der folgenden Tabelle 18 sind die Zahlen der Opfer bzw. Vermißten nach BENZ und SANNING zusammengefaßt. 1004 Wie bereits oben erwähnt, differenziert SANNING die Zahl der während des Zweiten Weltkrieges umgekommenen und vermißten Juden nach: Tod durch sowjetische Deportation und Lagerhaft, Tod durch Pogrome Nichtdeutscher ohne deutsche Hilfe und Duldung, Tod durch Kriegseinwirkung (Arbeitsdienst, Bombenopfer), Tod als Soldat, Tod als Partisan (im Kampf oder Hinrichtung), Natürliche Sterbeüberschüsse, Religionsübertritte, unregistrierte Auswanderung während und nach dem Krieg, sowie ungeklärter Fälle, zumeist „natürlicher“ Tod in Gettos und Lagern, so daß bei SANNING von den ca. einer Mio. vermißter Juden etwa 300.000 übrig bleiben, die im deutschen Machtbereich des Zweiten Weltkrieges auf ungeklärte Weise umgekommen sind. 1005 Ohne Differenzierungen sind hingegen für BENZ alle Holocaustopfer. Seine Methode zur Ermittlung der „Opferzahl“ kann im wesentlichen so zusammengefaßt werden: BENZ ermittelt die Differenz zwischen der Anzahl der Juden aus den jeweils letzten Volkszählungen aller betroffenen Länder vor Kriegsausbruch und jener aus den ersten Nachkriegs-Volkszählungen, die oft erst einige Jahre nach Kriegsende durchgeführt wurden. Daß inzwischen Millionen von Juden in die USA, nach Israel und anderswohin ausgewandert waren, ignoriert er dabei genauso wie den Umstand, daß insbesondere die Nachkriegs-Bevölkerungsstatistiken der Sowjetunion unzuverlässig sind, zumal dort jedes religiöse Bekenntnis – ob nun christlich oder jüdisch – zu Verfolgungsmaßnahmen hätte führen können. Daß 1959 und 1970 nur knapp über 1004 Ebda. S. 158 1005 Vgl. G. Rudolf, a.a.O. S. 142 u. 166
DER SEELENMORD AM DEUTSCHEN VOLK 637 zwei Millionen Menschen in der UdSSR zugaben, Juden zu sein, heißt daher keineswegs, daß nur etwa zwei Millionen Juden den Krieg überlebten, sondern nur, daß nur zwei Millionen es wagten, in einem radikal religions-feindlichen Land zuzugeben, Jude zu sein. RUDOLF bietet daher für BENZ folgende Korrektur an: „Zieht man diese etwa 1 Mio. unregistrierten Auswanderungen von Benz’ angeblich gefundenen 5,3 bis 6 Millionen Opfer ab, so erhält man bei ihm 4,3 bis 5 Millionen Opfer. Davon abzuziehen wäre ferner die Differenz zwischen der in sowjetischen Statistiken aufgetauchten Anzahl sowjetischer Juden und der tatsächlichen Zahl (etwa 1,5 Mio.), die Anzahl der durch andere Umstände in der UdSSR umgekommenen Juden (Deportationen, Krieg, Partisanenkampf, mindestens 500.000), die Anzahl der statistisch hinzugemogelten polnischen Juden (etwa 700.000) sowie die Anzahl der wahrscheinlich nicht gänzlich umgekommenen ungarischen Juden (300.000), also in der Summe etwa 3 Millionen. Somit verblieben bei Benz ein Rest von maximal 1,3 bis 2 Mio. ungeklärten Fällen.“ 1006 Schließlich urteilt RUDOLF, daß BENZ’ Methode zur Opfermaximierung unredlich sei. 1007 Es kann an dieser Stelle festgehalten werden, daß es offenbar nicht annähernd genügend Opfer oder vermißte Juden gibt, um den Holocaust in seiner Definition zu beweisen. Im Gegenteil, die zur Verfügung stehenden statistischen Untersuchungen scheinen ihn zu widerlegen. An dieser Stelle ist die Frage aufzuwerfen, wann und wo die im öffentlichen Bewußtsein verankerte Opferzahl von 6 Millionen ihren Ursprung genommen hat. Entsprechend der gängigen Ansicht ist die Opferzahl des Holocausts aufgrund von Untersuchungen während des Militärtribunals in Nürnberg ermittelt und publiziert worden. RUDOLF gibt in seinen Vorlesungen an, daß eine Analyse der Protokolle des Nürnberger Tribunals ergeben habe, daß die seinerzeit festgehaltene Zahl von sechs Millionen jüdischen Opfern 1008 weder auf bevölkerungsstatistischen Erhebungen noch auf der Auswertung materieller Spuren der untersuchten Verbrechen basiere, sondern lediglich auf der Aussage vom Hörensagen zweier deutscher SS-Bürokraten. 1009 Eine stamme von Wilhelm HÖTTL, 1010 die nur in schriftlicher Form vorgelegt wurde, die andere von Dieter WISLICENY, 1011 die von ihm im Zeugenstand vorgetragen wurde. Beide Zeugen behaupteten, die Sechs-Millionen-Zahl von Adolf EICHMANN gehört zu haben, der dies jedoch später in seinem eigenen Verfahren 1961 in Jerusalem abgestritten hat. 1012 WISLICENY und EICHMANN wurden später abgeurteilt und gehenkt, 1006 G. Rudolf, a.a.O. S. 162 1007 Ebda. S. 167 1008 International Military Tribunal: Trial of the Major War Criminals (IMT), Nürnberg 1947, Bd. XII, S. 377, Bd. XIII, S. 393, Bd. XIX, S. 405, 418, 434, 467, 611, Bd. XXI, S. 530, Bd. XXII, S. 254, 538 (vgl. IMT online: www.yale.edu/lawweb/avalon/imt/imt.htm) 1009 G. Rudolf: Vorlesungen über den Holocaust, a.a.O. 1010 IMT: Bd. III, S. 569, Bd. XI, S. 228-230, 255-260, 611, Bd. XXII, S. 346, Bd. XXXI, S. 85f. 1011 IMT: Bd. IV, S. 371 1012 R. Aschenauer: Ich, Adolf Eichmann, Druffel Verlag, Leoni 1980, S. 460 f., 473 ff., 494; über den historischen Quellenwert dieser Eichmann-Biographie vgl. D. Kluge, Deutschland in Geschichte und Gegenwart, 29(2) (1981) S. 31-36 (www.vho.org/D/DGG/Kluge29_2.html). Siehe ferner bei P. Rassi-
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