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Handbuch-zur-Befreiung

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JUDAISMUS UND ZIONISMUS 851<br />

nem Sinn entspricht der ‚Verfassungsstaat’, in dem alle Beziehungen auf klar umschriebenen<br />

Rechtsverhältnisse <strong>zur</strong>ückgeführt werden. Er ist der geborene Vertreter<br />

einer ‚liberalen Weltanschauung’, in deren Umkreis es keine lebendigen, individuell<br />

verschiedenen Menschen mit Fleisch und Blut, sondern nur abstrakte<br />

Staatsbürger mit Rechten und Pflichten gibt, die eigentlich auch nicht mehr von<br />

Volk zu Volk verschieden sind, sondern die die eine große Menschheit ausmachen,<br />

die selbst nichts anderes als eine Summe aus qualitätslosen Einheiten darstellt.<br />

Wie so viele Juden sich selbst nicht sehen – wenn sie ihre so deutliche Eigenart<br />

ableugnen und behaupten: zwischen ihnen und einem Deutschen oder Engländer<br />

usw. gäbe es keinen Unterschied –, so sehen sie auch die anderen Menschen nicht<br />

als Lebewesen, sondern nur als Rechtssubjekte, Staatsbürger oder sonstwie abstrakt.<br />

Sie erkennen eben die Welt mit dem Verstande, nicht mit dem Blute und<br />

kommen darum leicht zu der Meinung, daß alles, was mit Hilfe des Verstandes auf<br />

dem Papier geordnet werden kann, auch im Leben sich müsse ordnen lassen. Gibt<br />

es doch immer noch Juden, die ‚die Judenfrage’ lediglich als ein Problem der politischen<br />

Verfassung ansehen, und die wirklich überzeugt sind, daß ein ‚liberales’<br />

Regime den Unterschied zwischen Juden und Wirtsvölkern aus der Welt schaffen<br />

könnte.“ 1535<br />

Aufgrund der Verfügbarkeit wurden hier zumeist deutsche Geistesgrößen zitiert.<br />

„Antisemitismus“ findet sich aber zu allen Zeiten in allen Ländern, in denen die Juden<br />

sich in nennenswerter Anzahl einnisten konnten. Einige weitere Zitate nichtdeutscher<br />

Persönlichkeit mögen das zeigen. Z.B. hat sich der im Jahre 1600 in Rom als Ketzer<br />

verbrannte italienische Philosoph Giordano BRUNO 1536 wie folgt über die Juden<br />

geäußert:<br />

„Es ist wahr, daß ich nie eine derartige Rechtsanschauung gefunden habe, außer<br />

bei wilden Barbaren, und ich glaube, daß sie zuerst bei den Juden aufgekommen<br />

ist; denn diese bilden ein so pestilenzartiges, aussätziges Geschlecht, daß sie verdienten,<br />

vor der Geburt ausgerottet zu werden. ...<br />

Die Hebräer ... ein Volk, immer niedrig, knechtisch, schachernd, sich absondernd,<br />

verschollen und ohne Verkehr mit den übrigen Völkern, die von ihnen mit tierischer<br />

Verachtung verfolgt werden und welche sie dann verdientermaßen wieder<br />

verachten.“ 1537<br />

Der japanische Heerführer Graf OKUMA 1538 hat sich so über die Juden geäußert:<br />

1535 Werner Sombart: Die Juden und das Wirtschaftsleben, a.a.O. S. 318 f.<br />

1536 Giordano Bruno (geb. Januar 1548 in Nola gest. 17.02.1600 in Rom) war ein italienischer Dichter und<br />

Philosoph. Er wurde wegen Ketzerei und Magie zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt. Im Jahr<br />

2000 erklärten der päpstliche Kulturrat und eine theologische Kommission die Hinrichtung Giordano<br />

Brunos für Unrecht. Bruno postulierte die Unendlichkeit des Weltraums und die ewige Dauer des Universums.<br />

Damit stellte er sich der herrschenden Meinung einer in Sphären untergliederten geozentrischen<br />

Welt entgegen.<br />

1537 Giordano Bruno: Spaccio della bestia trionfante (Austreibung der menschlichen Gemeinheit), Paris<br />

1584, herausgegeben von Lagarde. Vol. II S. 500 f. und 576, Göttingen 1888, zit. n. Th. Fritsch a.a.O.<br />

S. 439 f.<br />

1538 Graf Okuma ist Mitverfasser des Werkes „Unser Vaterland Japan. Ein Quellenbuch geschrieben von<br />

Japanern. (Hrsg. von Alfred Stead). Es enthält zahlreiche Aufsätze <strong>zur</strong> Politik (u.a. Parteien, Verfas-

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