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Handbuch-zur-Befreiung

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DER SEELENMORD AM DEUTSCHEN VOLK 661<br />

hier mit der Erklärung, daß alle diesbezüglichen Befehle oder Anweisungen aufgrund<br />

der Geheimhaltung mündlich übermittelt wurden, und alle belastenden Dokumente<br />

sollen vernichtet worden sein. Abgesehen davon soll aber nach etablierter Geschichtsschreibung<br />

auf der sogenannten „Wannsee-Konferenz“ am 20. Januar 1942 in Berlin-<br />

Wannsee die sogenannte „Endlösung der Judenfrage” beschlossen worden sein. Das<br />

in den Medien so bezeichnete „Wannsee-Protokoll“ soll dabei der wichtigste dokumentarische<br />

Beweis für den Holocaust darstellen. In seiner Untersuchung „Das<br />

Wannsee-Protokoll – Anatomie einer Fälschung“ 1075 deckt Johannes Peter NEY eine<br />

ganze Reihe von Unstimmigkeiten auf, die jeden Leser des „Protokolls“ die Absurdität<br />

dieses „Beweisstückes“ vor Augen führt.<br />

Rein formell fehlen dem „Wannsee-Protokoll“ alle notwendigen Eigenschaften<br />

eines Protokolls: Beginn und Ende der Konferenz, Hinweise auf die eingeladenen,<br />

aber nicht erschienenen Personen, die Namen der Vortragenden sind nicht vermerkt.<br />

Das Begleitschreiben hat keinen Briefkopf, die versendende Dienststelle ist nicht<br />

genannt, ferner fehlen Datum, Verteiler, Aktenzeichen, Ausstellungsort, Unterschrift,<br />

Schreibzeichen, Gegenzeichnung des Leiters der Sitzung, Dienststempel. Kurz, es<br />

fehlen sämtliche Merkmale eines amtlichen Dokuments. Zudem weist der Sprachstil<br />

des „Protokolls“ zahlreiche Stilblüten und untypische Formulierungen auf, die darauf<br />

schließen lassen, daß der Verfasser stark durch die angelsächsische Sprache beeinflußt<br />

war. Hier einige Auszüge aus NEYS sehr lesenswerter Analyse:<br />

„... die Formulierungen ‚im Hinblick’ (8 mal), ‚im Zuge’ (5 mal), ‚Lösung«’ (23<br />

mal), ‚Fragen’ (17 mal), ‚Problem’ (6 mal), ‚bereinigen’ (4 mal), oft sogar mehrfach<br />

im selben Satz, künden von einem so mangelhaften Wortschatz ... Dann sind<br />

die Ausdrücke ‚Lösung der Frage’, ‚der Lösung zugeführt’, ‚Lösungsarbeiten’,<br />

‚Regelung der Frage’, ‚Regelung des Problems’, ‚restlose Bereinigung des Problems’,<br />

‚Mischlingsproblem endgültig bereinigen’, ‚praktische Durchführung’<br />

(gibt es eine theoretische Durchführung?), zumal in unablässiger Wiederholung,<br />

fremdländisch.<br />

Die Formulierung: ‚Der allfällig endlich verbliebene Restbestand [...]’ mag in der<br />

Prosa vorkommen, aber bestimmt nicht in einem Konferenz-Protokoll. Leeres Geschwätz<br />

findet sich: ‚Im Hinblick auf die Parallelisierung der Linienführung [...]’<br />

neben inhaltlichem Unsinn: ‚Die evakuierten Juden werden Zug um Zug in [...]<br />

Durchgangsghettos gebracht [...]’ Da die Juden erst in Zukunft in die Ghettos<br />

evakuiert werden sollen, müßte es heißen: ‚Die zu evakuierenden Juden [...]’;<br />

‚Bezüglich der Behandlung der Endlösung [...]’: Wie soll man eine Endlösung behandeln?<br />

... ‚Die berufsständische Aufgliederung der [...] Juden: [...] städtische<br />

Arbeiter 14,8%’: waren das alles Müllmänner? Gemeint sind wohl Angestellte.<br />

‚[...] als Staatsarbeiter angestellt’: Was denn nun: Arbeiter oder Angestellte?<br />

Meinte der Verfasser Beamte? ‚in den privaten Berufen – Heilkunde, Presse,<br />

Theater, usw.’ Wir sagen ‚freie Berufe’. Diese Leute heißen bei uns Ärzte, Journalisten,<br />

Künstler. Vor ‚usw.’ steht bei uns nie ein Komma, im Englischen vor ‚etc.’<br />

1075 Johannes Peter Ney: Das Wannsee-Protokoll – Anatomie einer Fälschung, in E. Gauss, a.a.O. S. 169-<br />

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