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Handbuch-zur-Befreiung

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902 KOMM HEIM! – KOMM HEIM INS REICH!<br />

Konferenz für Sicherheitspolitik sprachen. Wie Joshua Mitnick in der Jewish Week<br />

berichtete, ‚wetteiferten sie dem Anschein nach darum, wer den jüdischen Staat<br />

am eindringlichsten verteidigen könne.’ Per Satellitenbild erschien John Edwards,<br />

2004 der Vizepräsidentschaftskandidat der Demokratischen Partei, um seinen israelischen<br />

Zuhörern mitzuteilen: ‚Eure Zukunft ist unsere Zukunft.’ Das Band<br />

zwischen den Vereinigten Staaten und Israel ‚werde niemals zerreißen’. Mitt<br />

Romney, der ehemalige Gouverneur von Massachusetts, sah sich ‚in einem Land,<br />

das ich liebe, mit Menschen, die ich liebe’. Im Bewusstsein der schweren israelischen<br />

Sorgen angesichts des Nuklearprogramms im Iran erklärte er: ‚Es ist Zeit,<br />

dass die Welt diese drei Wahrheiten ausspricht: 1. Der Iran muss gestoppt werden.<br />

2. Der Iran kann gestoppt werden. 3. Der Iran wird gestoppt werden!’ John<br />

McCain, der republikanische Senator von Arizona, verkündete: ‚Wenn es um die<br />

Verteidigung Israels geht, gibt es keine Kompromisse’, während Newt Gingrich,<br />

der republikanische Abgeordnete für Georgia und ehemalige Sprecher des Repräsentantenhauses,<br />

dem Publikum klarmachte: ‚Israel steht vor der größten Gefahr<br />

für sein Überleben seit dem Sieg von 1967.’“ 1562<br />

Bedenkt man, daß die Juden in den USA kaum 2% der Bevölkerung stellen, daß<br />

Israel mit etwa 22.000 qkm nur etwa so groß wie Hessen ist, und mit 7,2 Mio. Einwohner<br />

nur etwa den 100. Platz unter den bevölkerungsreichsten Staaten der Erde<br />

einnimmt, ist das ein sehr erstaunliches Verhalten der Politiker der „einzig verbliebenen<br />

Weltmacht“. Der Grund, warum die amerikanischen Politiker so Israel ergeben<br />

sind, liegt nach MEARSHEIMER und WALT einzig in der Macht der Israel-Lobby<br />

begründet. Diese sei ein lockerer Verbund aus Individuen und Organisationen, deren<br />

anerkanntes Interesse darin läge, „die Sache Israels in den Vereinigten Staaten<br />

voranzubringen“. Und da die „Israel-Lobby“ einer der mächtigsten Interessengruppen<br />

in den USA sei, achten alle Kandidaten für hohe Staatsämter genau auf deren Wünsche,<br />

denn alle wüsten genau, daß ein Politiker, der die Politik dieser Lobby in Frage<br />

stellen würde, kaum eine Chance hätte Präsident zu werden. 1563 Zudem sei es ebenso<br />

schwierig, über den Einfluß der Lobby selbst zu sprechen, wie die israelische Politik<br />

zu kritisieren, ohne sogleich als Antisemit beschimpft oder als Jude mit Selbsthaß<br />

etikettiert zu werden. Tatsächlich hätte die Lobby auch hierzu gar keine andere<br />

Möglichkeit, als so jede ernsthafte Auseinandersetzung im Keim zu ersticken, da ihre<br />

strategischen und moralischen Argumente derart schwach seien. 1564<br />

Es ist allerdings nicht einfach, die Juden- oder Israel-Lobby in den USA klar abzugrenzen,<br />

da sie aus einer Vielzahl vernetzter Einzelpersonen und Organisationen<br />

besteht, deren Positionen oft nur schlecht bestimmbar sind, da viele auch offenbar<br />

vornehmlich ihre Eigeninteressen vertreten. Sicher ist, daß der Großteil der Lobby aus<br />

Juden besteht, die sich zutiefst der Aufgabe verschrieben haben, sicherzustellen, daß<br />

die US-Politik so gestaltet wird, daß sie ihrer Meinung nach den Interessen des<br />

(weltweiten) Judentums entspricht. Und so habe sich dem Historiker Melvin I.<br />

UROFSKY zufolge auch „keine andere ethnische Gruppe in der amerikanischen<br />

1562 J. Mearsheimer, S. Walt, a.a.O. S. 16 f.<br />

1563 Ebda. S. 19 f.<br />

1564 Ebda. S. 24 f.

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