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Handbuch-zur-Befreiung

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DIE KRIEGSZIELE DER ALLIIERTEN 45<br />

„Unser Hauptwettbewerber im Handel und Verkehr ist heute nicht länger Frankreich,<br />

sondern Deutschland 127 . Bei einem Krieg mit Deutschland kämen wir in die<br />

Lage, viel zu gewinnen und nichts zu verlieren.“ 128<br />

Zar ALEXANDER III. zum russischen Außenminister Graf LAMSDORFF:<br />

„Wir müssen uns mit den Franzosen einigen und bei einem Krieg zwischen Frankreich<br />

und Deutschland sofort über Deutschland herfallen, um ihnen keine Zeit zu<br />

lassen, zuerst Frankreich zu schlagen und dann gegen uns vorzugehen. Man muß<br />

die Fehler der Vergangenheit berichtigen und erst Deutschland bei der ersten Gelegenheit<br />

zu Boden schlagen.“ 129<br />

In einem Artikel der „Nowoje Wremja“ 1886:<br />

„Das russische Volk sehnt sich danach, all sein Blut im Kampf gegen Deutschland<br />

zu vergießen.“ 130<br />

Prof. P. Chalmers MITCHELL im Artikel „A Biological View of our Foreign Policy”<br />

der „Saturday Review“ vom 1. Februar 1886:<br />

„Krieg ist der deutliche Ausdruck des Tatsache gewordenen Daseinskampfes...<br />

Wäre morgen jeder Deutsche besiegt, es gäbe kein englisches Geschäft, noch irgend<br />

ein englisches Unternehmen, das nicht wüchse... Macht euch fertig zum<br />

Kampf mit Deutschland, denn GERMANIA EST DELENDA (Deutschland muß<br />

zerstört werden).“ 131<br />

Der russische General SKOBELEW in einer Rede in Warschau im Februar 1882:<br />

„Unser gemeinsamer Feind ist der Deutsche ... Das Reich, das durch Blut und Eisen<br />

gegründet worden ist, kann nur durch russisches Blut und Eisen zertrümmert<br />

werden und muß zertrümmert werden. Der Weg nach Konstantinopel führt durch<br />

das Brandenburger Tor!“ 132<br />

Die hier aufgeführten Zitate zeigen, daß<br />

a) Deutschenhaß und Vernichtungswillen gegenüber dem Deutschen Volk und<br />

Reich keine Einzelerscheinungen waren, sondern von führenden, meinungsbildenden<br />

Persönlichkeiten und Politikern getragen und geteilt wurden;<br />

b) der Deutschenhaß bzw. die antideutsche Hetze ein internationales Phänomen<br />

darstellte;<br />

c) der Deutschenhaß und die sich daraus ergießende volksverhetzende Haßpropaganda<br />

weniger als Affekt auf den Zweiten Weltkrieg und den Nationalsozialismus,<br />

sondern weit mehr als kriegtreibendes Moment verstanden werden<br />

kann;<br />

d) die Annahme berechtigt ist, daß der Deutschenhaß sowohl bestimmendes Moment<br />

für die politische Grundausrichtung der Alliierten gewesen ist, als auch<br />

127 Deutschland hatte vor dem Ersten Weltkrieg die zweitgrößte Handelsflotte, hinter England, vor den<br />

USA und Frankreich.<br />

128 J. A. Kofler, a.a.O. sowie Hans Grimm, Leben in Erwartung, Meine Jugend, 1972, S. 104<br />

129 Hugo Wellems: Von Versailles bis Potsdam, S. 55<br />

130 J. A. Kofler, a.a.O.<br />

131 Ebda.<br />

132 Ebda.

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