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Handbuch-zur-Befreiung

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DER SINN DER GESCHICHTE 919<br />

Griechisch phílos (der Liebende) <strong>zur</strong>ückgehen, also der den Gestank Liebende heißen.<br />

Eine weitere Form, Mephostophiles, könnte auf Griechisch m (nicht) und phto<br />

(Licht) oder phausto (Faust) und phils (lieben) <strong>zur</strong>ückgeführt werden, also der das<br />

Licht oder den FAUST nicht liebt.<br />

Literarisch am bekanntesten begegnet uns die Gestalt des Mephistopheles als<br />

MEPHISTO in GOETHES „Faust“ (Urfaust, Faust I, Faust II). Es ist der Name des das<br />

böse Prinzip vertretenden Teufels, der versucht, mit dem Herrn eine Wette abzuschließen,<br />

indem er sagt, es würde ihm gelingen, den Doktor Heinrich FAUST vom<br />

rechten Wege abzubringen. In MEPHISTO vertieft GOETHE die volkstümliche Gestalt<br />

des Mittelalters, indem er dem Teufel geistige Überlegenheit, weltmännische Gewandtheit<br />

und zynischen Witz verleit. Zudem verkörpert er das Prinzip der Negation.<br />

So läßt GOETHE MEPHISTO auf die Frage von FAUST, wer er, Mephisto, denn sei,<br />

antworten: „Ein Teil von jener Kraft, Die stets das Böse will und stets das Gute<br />

schafft. ... Ich bin der Geist, der stets verneint! Und das mit Recht; denn alles, was<br />

entsteht, Ist wert, daß es zugrunde geht; Drum besser wär’s, daß nichts entstünde. So<br />

ist denn alles, was ihr Sünde, Zerstörung, kurz das Böse nennt, Mein eigentliches<br />

Element.“ Aber auch schon im Prolog gibt sich Mephistopheles selbst als Element der<br />

Welt zu erkennen und somit auch als eine Schöpfung des Herrn, womit er als solche<br />

in den göttlichen Plan eingebunden ist. Dieser besteht im ewigen Wandel, der sowohl<br />

die Schöpfung als auch die Zerstörung beinhaltet, weshalb MEPHISTO als das Prinzip<br />

der Negation für das Funktionieren der Welt notwendig ist. Sein eigentliches Ziel, die<br />

Zerstörung bzw. Verneinung der gesamten Schöpfung, kann er natürlich nie erreichen,<br />

da er im Grunde (als Teil Gottes) von Gott gelenkt wird. Und obwohl<br />

MEPHISTO sich seiner Rolle voll und ganz bewußt ist, geht er seiner Arbeit immer mit<br />

ganzer Kraft nach. Nicht zuletzt verkörpert MEPHISTO auch die materialistische<br />

Einstellung und Sichtweise zu den Dingen.<br />

Zusammenfassend kann Satan als geistige Wesenheit, als geistiges Prinzip oder<br />

einfach als ein elementarer Geist verstanden werden, der alle bösen und negativen<br />

Elemente in sich vereint. KANT bezeichnete Satan als die Idee des absoluten Egoismus.<br />

Er ist in seiner Gesamtheit die Verkörperung des Bösen und des Hasses, Satan<br />

ist der Chaosstifter, der Durcheinanderwirbeler, Verwirrer, Faktenverdreher und<br />

Verleumder, er ist der Widersacher, Gegenspieler, Antagonist und der Feind, er ist der<br />

Verderber, Zerstörer, Lügner und Verführer, er ist das Antiprinzip schlechthin.<br />

Beziehen wir in die Charakterisierung Satans die Erkenntnis aus der deutschen<br />

Philosophie mit ein, daß Völker Gedanken Gottes sind, wird ersichtlich, daß den<br />

Juden die Rolle des Satans, des Widersachers aller Völker, gegeben ist. Satan ist<br />

damit als Gottesgestalt der „Volksgeist“ der Juden, denen somit tatsächlich eine<br />

„auserwählte“ Rolle zukommt. Denn: so wie der Daumen das Widerlager zu den<br />

anderen Fingern bildet und damit der „auserwählte“ Finger ist, so bilden die Juden<br />

den Gegenpol zu all den anderen Völkern. Der Judaismus kann damit als das Satansprinzip<br />

verstanden werden. 1618<br />

1618 Im Mittelpunkt des Judaismus, wie im Abschnitt „Inhalte der jüdischen Religion – der Mosaismus“<br />

herausgearbeitet, steht der „Vertrag“ oder „Pakt“ mit Jahwe: „Wir folgen Deinen Regeln und Befehlen

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