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Handbuch-zur-Befreiung

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172 KOMM HEIM! – KOMM HEIM INS REICH!<br />

und Deportationsgebieten in Ostdeutschland, Ost- und Südosteuropa. Davon betroffen<br />

waren ca. 16,5 Mio. einheimische Deutsche der Vertreibungsgebiete, ca. 2,0 Mio.<br />

zugezogene Deutsche aus westlichen und mittleren Landesteilen und ca. 1,5 Mio.<br />

Rußlanddeutsche. Das Staatsgebiet des Deutschen Reiches Betrug am 18. Januar 1871<br />

noch 541.265 qkm, am 31. Dezember 1937 noch 470.714 qkm, und die heutige OMF-<br />

BRD grenzt 356.854 qkm ein. Damit ist der deutsche Siedlungsraum um mehr als 1 / 3<br />

reduziert worden, wobei hier die 27.000 qkm Sudetenland sowie die weiteren Gebiete<br />

Deutsch-Österreichs nicht hinzugerechnet sind. Das wertvollste, was ein Volk besitzt,<br />

ist sein Lebensraum. Abbildung 3 zeigt das ganze Ausmaß des Verlustes, wobei die<br />

grauen Bereiche die noch 1937 von Deutschen bewohnten Gebiete kennzeichnet. 311<br />

Vergessen werden sollte auch nicht die Verschleppung von ungefähr 1,5 Millionen<br />

deutscher Kriegsgefangener – zum großen Teil von den Westmächten ausgeliefert<br />

– sowie von etwa 1 Mio. Zivilpersonen in die Sowjetunion sein, die dort über viele<br />

Jahre als Arbeitssklaven ein elendes Dasein fristen mußten. Aber nicht nur die Vertreibung<br />

und Verschleppung, sondern auch die über Jahre erfolgte Bombardierung<br />

deutscher Städte und Gemeinden ist ohne jeden Vergleich in der Geschichte. Bombardiert<br />

wurden mehr als tausend Städte und Ortschaften. Auf dreißig Millionen<br />

Zivilpersonen, überwiegend Frauen, Kinder und Alte, fielen etwa 1 Millionen Tonnen<br />

Spreng- und Brandbomben und verwüsteten unwiederbringlich die seit dem Mittelalter<br />

gewachsenen Städtelandschaften samt allen identitätsstiftenden baulichen Kulturdenkmälern.<br />

Zu dieser Zerstörung setzte nach der Besetzung ein totaler Raub von<br />

Kunst- und Kulturgegenständen ein. Nach sowjetischen Unterlagen wurden alleine an<br />

den Hauptsammelstellen, Schloß Friedrichsfelde, Berlin, und Depot Nr. 1 im Berliner<br />

Viehhof; Schloß Sanssouci, Potsdam; Schloß Pilnitz, Dresden; Depot auf der Heerstraße<br />

Nr. 5 in Leipzig; Nr. 16 am Stettiner Bahnhof in Stettin; Depot der Kommandantur<br />

des 3. Viertels der Stadt Danzig; Depots in den Städten Gleiwitz/OS und<br />

Beuthen/Schlesien; Depots in Meseritz/Ostbrandenburg: 2,5 Millionen Kulturgüter<br />

und Kunstgegenstände in 14 Militärzügen (aus 22 bis 41 Waggons), zwei Flugtransportern<br />

sowie ein Sondertransport in die Sowjetunion verbracht, 312 wobei Hunderttausende<br />

dieser Kunst- und Kulturschätze von besonderer musealer Bedeutung waren.<br />

Zusätzlich wurden auch noch ca. 5 Mio. Bücher aus deutschen Museen und Privat-<br />

Sammlungen und Archivgut von drei Regal-Kilometern nach Osten geschafft. Wenn<br />

heute medienwirksam deutsche und russische Beutekunst ausgetauscht wird, dann<br />

kann das nur als ein öffentlicher Betrug und als Täuschungsmanöver bezeichnet<br />

werden. Der Kunst- und Kulturraub der Westalliierten ist, da er nicht staatlich organisiert,<br />

sondern durch private Eigeninitiative erfolgte, kaum dokumentiert, dürfte aber<br />

insgesamt noch einmal dieselbe Größenordnung umfassen. 313 Da das materielle<br />

Kulturerbe eines Volkes ein sehr wichtiger Identitätsfaktor ist, stets an die eigene<br />

Größe und Herkunft erinnert, war dieser Massenraub politisch durchaus gewollt. Aus<br />

diesem Grund ist auch die OMF-BRD nicht an einer Rückgabe des Beutegutes inter-<br />

311 Ursp. F. Eberhardt, Neuer Deutscher Geschichts- und Kulturatlas, Leipzig 1937<br />

312 Vgl. W. Popp, a.a.O. S. 250 ff.<br />

313 HLKO Artikel 28: Es ist untersagt, Städte oder Ansiedelungen, selbst wenn sie im Sturme genommen<br />

sind, der Plünderung preiszugeben.

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