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Handbuch-zur-Befreiung

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JUDAISMUS UND ZIONISMUS 903<br />

Geschichte so umfangreich in die Belange einer anderen Nation verstrickt“ wie die<br />

Juden. 1565<br />

Beeindruckend ist schon die bloße Anzahl der von Juden gegründeter Nichtregierungsorganisationen<br />

(NGO) in den USA, die sich das Wohl Israels auf ihre Fahnen<br />

geschrieben haben. Beispielswiese können hier angeführt werden: das American<br />

Israel Public Action Committee (AIPAC), der American Jewish Congress, Zionist<br />

Organization of America (ZOA), das Israel Policy Forum (IPF), das American Jewish<br />

Committee (AIC) 1566 , die Anti-Defamation League (ADL) 1567 , das Religious Action<br />

Center of Reform Judaism, wie auch Americans for a Safe Israel, American Friends<br />

of Likud, Mercaz-USA, Hadassah u.v.a. Insgesamt sollen es gemäß dem Soziologen<br />

Chaim I. WAXMAN [J] mehr als 80 nationale jüdische Organisationen sein, die „sich<br />

insbesondere zionistischen und proisraelischen Aktivitäten verschrieben haben<br />

...“. 1568 Zur Abstimmung ihrer Aktivitäten kommen dann ca. 50 der größten und<br />

wichtigsten Organisationen <strong>zur</strong> sog. Conference of Presidents of Major American<br />

Jewish Organizations zusammen, zu deren Auftrag nach ihren eigenen Worten<br />

gehört, „verschiedene Gruppen zu einer vereinigten Kraft für das israelische Wohlergehen<br />

zu verbinden“. Neben zahlreichen Einzelpersonen, die an Universitäten und<br />

anderen Forschungseinrichtungen arbeiten, müssen <strong>zur</strong> Lobby auch sog. „Denkfabriken“<br />

wie das Jewish Institute for National Security Affairs (JINSA), das Middle East<br />

Forum (MEF) und das Washington Institute for Near East Policy (WINEP) gezählt<br />

werden, sowie Dutzende proisraelischer Political Action Committees. Neben ihrer<br />

direkten Einflußnahme sind diese Lobbygruppen insbesondere mit der Eintreibung<br />

von Spendengeldern beschäftigt. Sie kanalisieren dann die Gelder für proisraelische/projüdische<br />

Kandidaten oder für solche, deren Gegner Israel nicht ausreichend<br />

unterstützen oder Israel gegenüber feindlich eingestellt sind. 1569<br />

1565 Zit. n. ebda. S. 166<br />

1566 AJC beschreibt die eigene „Mission“ wie folgt: i.) Das Wohlergehen und die Sicherheit der Juden in<br />

den Vereinigten Staaten, in Israel und allerorts in der Welt zu sichern. ii.) Die Grundprinzipien des<br />

Pluralismus rund um die Welt zu stärken als die beste Verteidigung gegen Antisemitismus und andere<br />

Formen der Bigotterie. iii.) Die Qualität des amerikanisch-jüdischen Lebens zu verbessern durch die<br />

Sicherung der jüdischen Kontinuität und durch den Ausbau der Verbindungen zwischen amerikanischen<br />

und israelischen Juden.<br />

Nach Expertenschätzungen bewegt sich die Zahl der AJC-Mitglieder um die Hunderttausend, wobei es<br />

sich dabei um eine überdurchschnittlich wohlhabende Schicht handelt. Das AJC hat ein außenpolitisches<br />

Programm, schickt unentwegt Delegationen ins Ausland, die nicht selten ins Handwerk der professionellen<br />

US-Diplomatie pfuschen und die sich benehmen, als ob sie direkt vom Weißen Haus geschickt<br />

worden wären. Dabei betrachtet sich die Organisation als verlängerter Arm des State Department,<br />

der mitwirkt bei der Sicherung der Führungsrolle der USA auf der Weltbühne. I. Denes a.a.O. S.<br />

33<br />

1567 Nach Denes (a.a.O. S. 25) hat die ADL einen Etat von 50 Mio. USD alleine für ihre Verwaltungsausgaben.<br />

Ihr nationaler Dirktor, Abraham H. Foxman [J], erscheint oft in den Nachrichtenprogrammen der<br />

großen Fernsehanstalten (ABC, CBS, NBC, CNN, PRS, NPR) und wird oft mit seinen Meinungsbeiträgen<br />

in der New York Times, der Washington Post, dem Wall Street Journal, Time und Newsweek zitiert.<br />

1568 J. Mearsheimer, S. Walt, a.a.O. S. 168<br />

1569 Ebda.

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