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Handbuch-zur-Befreiung

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BEGRIFFSDEFINITIONEN UND ERLÄUTERUNGEN 391<br />

Volkswirtschaft als Hauswirtschaft aufgefaßt wird und die bürgerliche Gesellschaft in<br />

der Fabrik verschwindet. Beinhaltet die Vorstellung einer durch allg. Gütergemeinschaft<br />

und gemeinschaftlicher Lebensführung bestimmter (Zukunfts- bzw. Ur-)<br />

Gesellschaft ohne Staat. Ideologie <strong>zur</strong> Erreichung der klassenlosen Gesellschaft mit<br />

totaler Beseitigung des Privateigentums an Produktionsmitteln. Höchste Stufe des<br />

Sozialismus (siehe Bolschewismus).<br />

Konservativismus,<br />

Weltanschauung jener Klasse der bürgerlichen Gesellschaft, die Einkommen aus dem<br />

Produktionsfaktor Boden und Anrechte aus dem Rechtsbildungsfaktor Staatsgebiet<br />

bezieht.<br />

Krieg,<br />

konfligierende Rechtserzwingung zweier oder mehrerer Völkerrechtssubjekte gegeneinander.<br />

Kultur,<br />

(lat. cultura ‚Ackerbau’) urspr. Urbarmachung des Bodens, Anbau und Pflege von<br />

Nahrungspflanzen; Veredelung des Menschen durch Ausbildung seiner sittlichen,<br />

künstlerischen und geistigen Kräfte sowie das Ergebnis des Schaffens solcher gebildeten<br />

Menschen. Geprägte, persönliche Lebensform, die die Vervollkommnung der<br />

Welt gestaltet. In der deutschen Lehre von der Kultur wird Kultur von Zivilisation<br />

abgegrenzt. Demnach verhält sich die Kultur <strong>zur</strong> Zivilisation wie Äußeres zu Innerem,<br />

Gewordenes zu Gemachtem, Organismus zu Mechanismus, Zweck zu Mittel.<br />

Kultur bzw. deren Bewertung ist maßgeblich abhängig, welche Ansicht die Menschen<br />

eines Kulturkreises vom Sinn ihres Daseins überhaupt und von ihrer Stellung zu Gott<br />

haben. Kultur als eigenständiges erstrebenswertes Lebensideal wurde in der deutschen<br />

idealistischen Philosophie begründet.<br />

Liberalismus,<br />

(lat. liber ‚frei’) Weltanschauung jener Klasse der bürgerlichen Gesellschaft, die<br />

Einkommen aus dem Produktionsfaktor Kapital und Anrechte aus dem Rechtsbildungsfaktor<br />

Staatsmacht bezieht. Liberalismus ist die Ordnung der Dinge, die es den<br />

Plutokraten als einer Minderheit ermöglicht, sich – den Blicken der Öffentlichkeit<br />

entzogen – des Geldes als Ausbeutungs- und Machtmittel zu bemächtigen. Im Politischen<br />

ist er die Versklavung des Gemeinwesens durch das Privatinteresse, in der<br />

gesellschaftlichen Sphäre ist er die Wiederkehr des Faustrechts und der Leibeigenschaft.<br />

Liebe,<br />

die Einheit Unterschiedener als Gefühl.<br />

Macht,<br />

möglicher Besitz, Ergreif- und Besetzbarkeit von Menschen, Sachen und Gebieten.<br />

Die Macht ist der Wille und die Gewalt ihrer freien Durchgesetztheit.<br />

Marxismus,<br />

Gesamtheit der Lehren von Karl MARX [J] und Friedrich ENGELS, unterteilt in 1.<br />

historischer Materialismus, 2. Kritik der politischen Ökonomie, 3. wissenschaftlicher<br />

Sozialismus und 4. dialektischer Materialismus (ENGELS). Prinzip, gegen die Ideali-

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