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Handbuch-zur-Befreiung

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156 KOMM HEIM! – KOMM HEIM INS REICH!<br />

Februar 1938 hatte HITLER vor dem Deutschen Reichstag noch jede Annäherung an<br />

die Sowjetunion kategorisch abgelehnt, wobei er erklärt hatte:<br />

„Zu einem einzigen Staat haben wir kein Verhältnis gesucht und wünschen auch,<br />

zu ihm in kein engeres Verhältnis zu treten: Sowjetrußland. Wir sehen im Bolschewismus<br />

mehr noch als früher die Inkarnation des menschlichen Zerstörungstriebes.<br />

Wir machen für diese grauenhafte Ideologie der Vernichtung auch nicht<br />

das russische Volk als solches verantwortlich. Wir wissen: Es ist eine kleine jüdisch-intellektuelle<br />

Oberschicht, die ein großes Volk in den Zustand des Wahnwitzes<br />

gebracht hat. Wenn sich diese Lehre nun territorial auf Rußland begrenzen<br />

würde, ließe sich auch darüber noch reden, denn Deutschland hat nicht die Absicht,<br />

dem russischen Volk etwa Auffassungen unseres Lebens aufzuzwingen. Leider<br />

aber versucht der jüdisch-internationale Bolschewismus von seiner sowjetischen<br />

Zentrale aus die Völker der Welt innerlich auszuhöhlen, die Gesellschaftsordnungen<br />

zum Einsturz zu bringen und das Chaos an die Stelle der Kultur zu setzen.“<br />

295<br />

Die außenpolitische Isolation gegenüber den Westmächten sowie deren Anstrengungen<br />

einer totalen wirtschaftlichen Abschnürung erzwangen aber geradezu eine<br />

deutsche Annäherung an die Sowjetunion. Zusätzlich war die Reichsregierung durch<br />

die am 17. April 1939 einsetzenden Verhandlungen zwischen London und Paris mit<br />

Moskau über einen Pakt in Zugzwang gesetzt worden. Am 31.05.1939 erklärte<br />

MOLOTOW, der am 3. Mai überraschend LITWINOW vom Posten des Volkskommissars<br />

für Äußeres abgelöst hatte, „eine deutsche Durchdringung Estlands, Finnlands und<br />

Lettlands [stelle] eine Gefahr für die Sowjetunion“ dar. Am 10. Juli waren die<br />

deutsch-sowjetischen Wirtschaftsverhandlungen wieder aufgenommen worden, aber<br />

erst in der Nacht zum 20. August, nach der Entscheidung STALINS für einen Nichtangriffspakt<br />

mit Deutschland, war das Wirtschaftsabkommen unterzeichnet worden. Am<br />

23.08. hatte v. RIBBENTROP in Moskau den Nichtangriffspakt inklusive der geheimen<br />

Zusatzabkommen unterzeichnet. Nach dem Polenfeldzug forderte die UdSSR von den<br />

baltischen Staaten den Abschluß von sogenannten „Beistandspakten“ inklusive<br />

Einrichtung militärischer Stützpunkte. Am 04.02.1940 war in der Prawda zu lesen:<br />

„Die Sowjetregierung hat die baltischen Staaten befreit“, wobei unter der „<strong>Befreiung</strong>“<br />

durch DEKANOSOV [J] die Deportation von Hunderttausenden und die Ermordung<br />

des Großteils der baltischen Offiziere und Intelligenzen verstanden wurde. Am<br />

30.11.1939 begann die Sowjetunion mit ihrem Angriff auf Finnland den sogenannten<br />

Winterkrieg, der mit dem finnisch-russischen Frieden, während der Europareise von<br />

Sumner WELLES, am 12.03.1940 beendet wurde. Am 13.03.1940 wurden dann von<br />

sowjetischer Seite die vereinbarten Wirtschaftslieferungen an Deutschland unbegründet<br />

ausgesetzt.<br />

Vor diesem Hintergrund, wie er sich für Deutschland darstellte, soll nachfolgend<br />

das amerikanische Friedenskonzept mit rekonstruierten Inhalten gefüllt werden. Somit<br />

werden die tatsächlichen Beweggründe für die Entscheidung der Besetzung Norwegens<br />

ersichtlich.<br />

295 Keesings Archiv der Gegenwart 1938, S. 3432, zit. n. W. Post, a.a.O. S. 326

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