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Handbuch-zur-Befreiung

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JUDAISMUS UND ZIONISMUS 735<br />

GERSTERS Vorgänger im Amt des DIG-Präsidenten war Prof. Manfred<br />

LAHNSTEIN, der ehemalige SPD Bundesfinanzminister (1980-82), langjährige Manager<br />

des Bertelsmann-Konzerns und Aufsichtsratsvorsitzende der Bundesdruckerei<br />

GmbH, der auch dem Aufsichtsrat der Universität Haifa angehört und über<br />

ROCKEFELLERS Trilaterale Kommission mit dem internationalen „Insidertum“ vernetzt<br />

ist. LAHNSTEIN ist nichtjüdisch, seine Gattin, die Management-Expertin Sonja<br />

LAHNSTEIN-KACHEL [J], gehört der jüdischen Gemeinde Hamburgs an und ist u.a. als<br />

Vorsitzende des „Council for a Beautiful Israel“ hervorgetreten. Ihr Gatte hat sich<br />

hin- und mitreißen lassen. 1348<br />

In einem Interview mit dem Magazin „chrismon“ vom 9. September 2002 antwortete<br />

LAHNSTEIN auf die Frage, welches persönliche Erlebnis er am meisten mit Israel<br />

verbinde:<br />

„Das war 1966 der Besuch in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. Ich bin<br />

1937 geboren, war also 29 Jahre alt. Wir hatten über unsere jüngere Geschichte<br />

in der Schule so gut wie nichts gehört, kannten auch keine Juden. Es waren ja keine<br />

mehr da. Dann kam ich nach Yad Vashem, da war ein unheimlich einfacher,<br />

beeindruckender Raum. Da waren die Tafeln mit den Namen der Konzentrationslager,<br />

in der Mitte eine Flamme, und das war es. Aber dann packte mich der<br />

Raum auf einmal an. Da bin ich ohnmächtig geworden und zusammengebrochen.“<br />

1349<br />

Die DIG stellt sich selbst u.a. mit folgenden Leitsätzen dar:<br />

„1. Die DIG ist die zentrale Organisation in der Bundesrepublik Deutschland, in<br />

der sich Freunde Israels in überparteilicher Zusammenarbeit zusammenfinden,<br />

um in Solidarität mit dem Staat Israel und seiner Bevölkerung zu wirken.<br />

2. ... Die DIG will ... als überparteiliche Organisation dazu beitragen, die menschlichen,<br />

kulturellen und wirtschaftlichen Verbindungen zwischen dem deutschen<br />

Volk und den Israelis zu festigen und weiterzuentwickeln.<br />

3. Die DIG unterstützt und fördert alle Bestrebungen, die darauf gerichtet sind,<br />

dem Staat Israel und seinen Bürgern Frieden, ein Leben in anerkannten und sicheren<br />

Grenzen, in wirtschaftlicher und sozialer Sicherheit zu gewährleisten.<br />

4. Die DIG engagiert sich für einen Frieden im Nahen Osten, der die Lebensfähigkeit<br />

Israels dauerhaft sichert. Sie ... wendet sich entschieden gegen all diejenigen<br />

Kräfte innerhalb und außerhalb der Bundesrepublik Deutschland, die Israels<br />

Lebensrecht als jüdischer Staat bestreiten.<br />

5. Auch in Zukunft wird die Arbeit der DIG von dem Wissen um die von Deutschen<br />

zu verantwortenden Verbrechen an den Juden während der Jahre 1933<br />

bis 1945 ausgehen. Die DIG wird deshalb der Aussöhnung zwischen unseren beiden<br />

Völkern verpflichtet bleiben. Diesen Auftrag gilt es, an die nachwachsende<br />

Generation in der Bundesrepublik Deutschland zu vermitteln.<br />

Als konkreter Beitrag ergibt sich für die DIG daraus, Vorurteilen gegenüber Juden<br />

in der deutschen Bevölkerung entgegenzuwirken sowie Antisemitismus und<br />

1348 D. Korn, a.a.O. S. 182<br />

1349 Ebda.

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