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Handbuch-zur-Befreiung

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DIE DEMOKRATIE ALS GARANT DES KAPITALISMUS 505<br />

che dieser seltsamen Erscheinung, die in das Dunkel der künftigen sozialen Entwicklung<br />

einen Schimmer wirft, stehen hier nicht <strong>zur</strong> Erwägung.“ 841<br />

Bekanntlich hat es dann noch ein halbes Menschenalter gedauert, das System auszubauen<br />

und zu perfektionieren, sowie zwei Weltkriege, um Deutschland darin<br />

erfolgreich zu integrieren.<br />

Was im Großen funktioniert, funktioniert auch im Kleinen. Es soll hier noch Erwähnung<br />

finden, daß z.B. in der OMF-BRD ein privates Kapitalvermögen von ca. 4<br />

Billionen Euro (2005) existiert, Tendenz steigend. 55% dieses Vermögens befinden<br />

sich aber in der Hand von knapp 10% der privaten Haushalte während 50% der<br />

Haushalte sich 4% des Kuchens teilen dürfen. 25% der Haushalte haben mit durchschnittlich<br />

40 Tsd. Euro Kreditverpflichtungen, und ca. 10% der Haushalte sind<br />

überschuldet, können den Zinsdienst nicht mehr befriedigen. Der Trend, daß sich<br />

immer weniger Haushalte einen größeren Kuchen des Gesamtvermögens teilen, setzt<br />

sich kontinuierlich (Ausnahme 1992) weiter fort und liegt letztlich im Zinssystem<br />

begründet. Besonders schnell konnte dieser Prozeß in den ehemaligen Ostblockstaaten<br />

bei deren Demokratisierung beobachtet werden. Mit dieser entstanden sofort, die<br />

für die Demokratien erforderlichen, systemtragenden plutokratischen Oligarchien.<br />

Nicht zu vergessen ist zudem, daß die meisten klein- und mittelständischen Betriebe<br />

sowie Bau- und Industrieprojekte systembedingt auch nicht ohne Verschuldung<br />

auskommen.<br />

Zum Abschluß und <strong>zur</strong> Verdeutlichung, daß die moderne und neo-primitive Massengesellschaft<br />

ein geplantes Konstrukt ist, soll hier noch ein Zitat aus der Chronik<br />

von Edward L. BERNAYS 842 „Propaganda“ von 1928 folgen:<br />

„Die bewußte und intelligente Manipulation der organisierten Gewohnheiten und<br />

Meinungen der Masse ist ein wesentliches Element in der demokratischen Gesellschaft.<br />

Wer die verborgenen Mechanismen der Gesellschaft manipuliert, bildet<br />

eine unsichtbare Regierung, welche die wahre Herrschermacht unseres Landes<br />

darstellt. Wir werden regiert, unser Verstand geformt, unser Geschmack gebildet<br />

und unsere Ideen größtenteils von Männern suggeriert, von denen wir nie gehört<br />

haben. Dies ist ein logisches Ergebnis in der Art, wie unsere Demokratie organisiert<br />

ist. ...<br />

... in beinahe jeder Handlung unseres täglichen Lebens, ob in der Sphäre der Poli-<br />

841 Walter Rathenau, Aufsatz „Geschäftlicher Nachwuchs“ in der „Neuen Freien Presse“, Wien,<br />

25.12.1909, wiederveröffentlicht in Rathenaus „Zur Kritik der Zeit“, Berlin 1912, S. 207, zit. n. Dr. H.<br />

Jonak Freyenwald: Jüdische Bekenntnisse, Nürnberg 1941, S. 186<br />

842 Edward L. Bernays (geb. 22.11.1891 in Wien; gest. 09.03.1995) wird von vielen als „Vater der Public<br />

Relations“ bezeichnet. Er prägte für seinen Beruf die Bezeichnung PR-Berater (Public Relations Counselor).<br />

Bernays war Neffe von Sigmund Freud, dem Begründer der Psychoanalyse. Bernays Erfolge in<br />

der Öffentlichkeitsarbeit halfen auch, die Theorien von Freud in den Vereinigten Staaten von Amerika<br />

zu popularisieren. Bernays war Pionier in der Anwendung von Forschungsergebnissen der noch jungen<br />

Psychologie und Sozialwissenschaften in der angewandten Öffentlichkeitsarbeit. Er entwickelte seine<br />

Kampagnen <strong>zur</strong> Meinungsmache auf Basis damals aktueller Erkenntnisse von Massenpsychologie.<br />

Bernays argumentierte: „Wenn wir den Mechanismus und die Motive des Gruppen-Denkens verstehen,<br />

ist es jetzt möglich, die Massen ohne deren Wissen, nach unserem Willen zu kontrollieren und zu steuern“.<br />

Er bezeichnete diese wissenschaftlich basierte Technik der Meinungsformung als „engineering of<br />

consent“.

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