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Handbuch-zur-Befreiung

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738 KOMM HEIM! – KOMM HEIM INS REICH!<br />

verurteilte ihn zu acht Jahren Gefängnis. Er hatte im Jahr zuvor seine Frau, SPD-<br />

Ortsbürgermeisterin von BEIENRODE, erschlagen, sie dann als vermißt gemeldet<br />

und Polizei und Bevölkerung um barmherzige Mithilfe bei der Suche nach ihr gebeten.<br />

Die Tat war Ausdruck einer ‚affektgeladenen Beziehungskrise’: Geyer hatte<br />

mehrere Geliebte, seine Frau wollte die Scheidung; er befürchtete einen Skandal<br />

und den Verlust seiner Ämter und rastete sozusagen aus. So stellte es das Gericht<br />

fest, weshalb der Angeklagte, vor allem mit Hilfe eines extrem verständnisvollen<br />

Gutachters, nur wegen Totschlags verurteilt wurde. Beim Prozeß kam übrigens<br />

auch heraus, daß der einstige oberste Sühnezeichner der Republik bereits mehrfachen<br />

Diebstahl auf dem Kerbholz hatte.“ 1354<br />

Pro-Israelizismus in teils exzessiver Ausprägung liegt auch bei den Gesellschaften<br />

für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit vor, von denen es nicht weniger als 80 in<br />

Deutschland gibt und die ein Netzwerk über die Grenzen der Bundesrepublik hinaus<br />

bilden. Sie sind eng verbunden mit dreißig gleichartigen Vereinigungen in aller Welt,<br />

welche zusammen einen „Internationalen Rat der Christen und Juden“ konstituieren.<br />

Das bundesweit oberste Leitungsorgan nennt sich „Deutscher Koordinierungsrat“.<br />

Nach dessen Angaben wirken in Deutschland „ca. 20.000 Mitglieder, Freunde und<br />

Förderer“. Die GCJZ wird dabei überwiegend aus öffentlichen Mitteln und aus<br />

Mitgliedsbeiträgen und Spenden finanziert. Die Gesellschaften veranstalten Jahr für<br />

Jahr eine „Woche der Brüderlichkeit“ mit Motti wie „Verwirklichte Hoffnung – 40<br />

Jahre Staat Israel“ (1988) oder „Gesicht zeigen“ (2006). 1355<br />

Seit 1968 wird alljährlich die, nach dem berühmten Rabbiner und Zionisten Martin<br />

BUBER [J] und dessen Mitstreiter Franz ROSENZWEIG [J] benannte, „Buber-<br />

Rosenzweig-Medaille“ verliehen. Preisträger 2003 war Bundesaußenminister Joseph<br />

„Joschka“ FISCHER, die Laudatio auf ihn hielt Paul SPIEGEL. Als Schirmherr des<br />

Koordinierungsrates wirkt Bundespräsident Horst KÖHLER, der Johannes RAU (auch<br />

er Buber-Rosenzweig-Medaillenträger) beerbt hat. Auch RAU hatte unermüdlich<br />

„Solidarität mit Israel“ gepredigt, wobei er dies zudem mit seinen rund vierzig Reisen<br />

in den Judenstaat auch tatkräftig demonstriert hat.<br />

Im Präsidium der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit sitzen:<br />

Landesrabbiner em. Dr. h.c. Henry G. BRANDT [J], Augsburg, Jüd. Präsident; Pfarrer<br />

Ricklef MÜNNICH, Erfurt, Evangelischer Präsident; Dr. Eva SCHULZ-JANDER, Kassel,<br />

Katholische Präsidentin. 1356<br />

Im GCJZ-Vorstand finden sich:<br />

Hans-Helmut EICKSCHEN, Moers, Schatzmeister; Prof. Dr. Hubert FRANKEMÖLLE,<br />

Paderborn; Christoph KNACK, Ludwigshafen; Dr. h.c. Hans MAAß, Karlsruhe; Dr.<br />

Christoph MÜNZ, Greifenstein-Beilstein; Prof. Dr. Abi PITUM [J], München; Andrew<br />

Arych STEIMAN [J], Frankfurt/M.; Hildegart STELLMACHER, Dresden. 1357<br />

1354 Gerhard Frey [Hrsg.]: Prominente ohne Maske, 1. Bd.: 1000 Lebensläufe einflußreicher Zeitgenossen,<br />

FZ Verlag, München 2001, S. 66<br />

1355 http://www.deutscher-koordinierungsrat.de<br />

1356 http://www.deutscher-koordinierungsrat.de/01_06.php<br />

1357 Ebda.

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