Handbuch-zur-Befreiung

JUDAISMUS UND ZIONISMUS 911
gen im Hochschulbereich ein, sondern versuchen auch die Veröffentlichung wissenschaftlicher
Arbeiten zu verhindern, die ihren eigenen Ansichten widersprechen. 1598
Daß der „Vorwurf des Antisemitismus“ einer der mächtigsten Waffen der Judenlobby
ist, braucht eigentlich nicht mehr erwähnt zu werden, doch MEARSHEIMER und
WALT widmen diesem Thema zehn Seiten. „Jeder, der das Handeln der Israelis
kritisiert oder feststellt, dass proisraelische Organisationen großen Einfluss auf die
US-amerikanische Nahostpolitik ausüben, muss damit rechnen, als Antisemit abgestempelt
zu werden. Sogar wer nur erklärt, es gebe eine Israel-Lobby, läuft Gefahr,
des Antisemitismus bezichtigt zu werden, obwohl AIPAC und die Conference of
Presidents ihren Einfluss kaum verheimlichen und selbst die israelischen Medien von
der ‚jüdischen Lobby’ in Amerika sprechen. Einerseits prahlt die Lobby also selbst
mit ihrer Macht, andererseits greift sie jedoch häufig jene an, die auf diese Macht
hinweisen.“ 1599 Dazu muß man bedenken, daß Antisemitismusvorwürfe vor der
Behauptung über das „Wiederaufflammen eines virulenten Antisemitismus, vor allem
in Europa“ erhoben werden. Im Oktober 2002 sprach bspw. der Vorsitzende der
Conference of Presidents, Mortimer B. ZUCKERMAN [J], im U.S. News and World
Report von einer „beschämenden Seuche des Antisemitismus“ und warnte, daß
„Europa wieder krank sei“. Im März 2004 widmete Jeff JACOBY [J] vom Boston
Globe dem wiederaufkeimenden „Krebsgeschwür des Antisemitismus in Europa“
eine Kolumne. Und daß es „bald wieder soweit“ sei und „daß es so schlimm ist wie
in den 1930er Jahren“, hat der US-Botschafter bei der Europäischen Union Anfang
2004 erklärt. 1600
Ohne Auschwitz, ohne die jüdische Opferrolle wäre ein jeder Antisemitismusvorwurf
wirkungslos und „ihre mächtigste Waffe“ wäre für die Judenlobby unbrauchbar.
So schreiben MEARSHEIMER und WALT, daß der Antisemitismus heutzutage für den
größten Teil der Gesellschaft absolut untragbar sei, gerade, da er als Ideologie in der
Vergangenheit so großes Unheil hervorgerufen habe, und nicht zuletzt wegen der
ungeheuerlichen Verbrechen des Holocaust. „Der Vorwurf des Antisemitismus ist
daher eines der übelsten Attribute, das man jemandem in Amerika anheften kann, und
keine unbescholtene Person will sich Derartiges nachsagen lassen. Zweifellos hält die
Angst, als Antisemit abgestempelt zu werden, viele Menschen davon ab, ihre Vorbehalte
gegenüber dem Gebaren Israels beziehungsweise der Unterstützung durch die
USA zu äußern.“ Die Verleumdungsopfer werden dann in der Öffentlichkeit ausgegrenzt
und ihre Argumente nicht mehr ernst genommen. Dabei wirkt diese perfide
Taktik so perfekt, da keiner zweifelsfrei beweisen kann, daß er kein Antisemit ist,
besonders wenn er Israel oder die Judenlobby schon kritisiert hat. 1601
Die Judenherrschaft in den USA ist heute eine unleugbare Tatsache, von der sich
jeder selbst überzeugen kann. Die Juden sind das bestimmende Moment in der amerikanischen
Politik. Juden haben das letzte Wort, wer Gouverneur, Senator oder Präsident
wird und wer nicht. Sie können hohe Verwaltungsangestellte wie Minister ins
1598 Ebda. S. 259
1599 Ebda. S. 264
1600 Ebda.
1601 Ebda. S. 268 f.