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Handbuch-zur-Befreiung

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DER SEELENMORD AM DEUTSCHEN VOLK 679<br />

len: ‚Rufen Sie sie <strong>zur</strong>ück, wenn Sie keinen toten Körper wegschaffen wollen.’<br />

Eine Decke warf man über Höß und trieb ihn zu Clarks Auto, wo der Sergeant ihm<br />

eine Flasche Whisky in die Kehle schüttete. Höß fielen die Augen zu. Clarke schob<br />

seine Gummiknüppel unter die Augenlider von Höß und schrie ihn auf deutsch an:<br />

‚Halte deine Schweinsaugen offen, du Schwein!’<br />

... Es dauerte drei Tage, bis Höß ein zusammenhängendes Geständnis ablegte.<br />

Aber dann redete er, ohne aufzuhören.”<br />

HÖß wurde drei Tage lang gefoltert, bis er ein „umfassendes Geständnis ablegte“.<br />

HÖß’ Geständnis bestand darin, daß er an einem nicht näher benannten Ort am 14.<br />

März 1946 um 2:30 Uhr nachts seine Unterschrift unter ein maschinengeschriebenes,<br />

8 Seiten umfassendes Dokument setzte. Noch vor seiner Vernehmung als Zeuge der<br />

Anklage in Nürnberg sagte HÖß gegenüber Moritz von SCHIRMEISTER:<br />

„Gewiß, ich habe unterschrieben, daß ich 2 1 / 2 Millionen Juden umgebracht habe.<br />

Aber ich hätte genausogut unterschrieben, daß es 5 Millionen Juden gewesen<br />

sind. Es gibt eben Methoden, mit denen man jedes Geständnis erreichen kann – ob<br />

es nun wahr ist oder nicht.“ 1114<br />

Schaut man sich die Aussagen von HÖß an, stößt man zudem auf einige Merkwürdigkeiten,<br />

die auch ohne Folter Zweifel an der inhaltlichen Richtigkeit der Aussagen<br />

geben. Die 2 1 / 2 bzw. 3 Mio. Menschen, die während seiner Kommandantur, also bis<br />

Ende 1943, ermordet worden sein sollen, ist offensichtlich eine Anpassung an die<br />

erlogene sowjetische Gesamtopferzahl von 4 Mio. HÖß überhöht in seinen Aussagen<br />

zudem die Zahlen der damals in diversen europäischen Ländern lebenden Juden um<br />

etwa den Faktor 10. 1115 HÖß erwähnt auch noch andere Vernichtungslager, die Lager<br />

Belzec, Treblinka und Wolzec. Ein Lager Wolzec hat es aber nie gegeben. Er behauptet,<br />

im Juni 1941 seien diese Lager bereits in Betrieb gewesen, jedoch ging Belzec<br />

erst im März 1942 und Treblinka erst im Juli 1942 in Beitrieb. Er will im Juni 1941<br />

den Befehl zum Judenmord bekommen haben, woraufhin „Vergasungen“ in Auschwitz<br />

eingesetzt haben sollen. Die etablierte Geschichtsschreibung datiert aber den<br />

unbewiesenen „Endlösungsbefehl“ nicht vor Spätsommer 1941, und „Vergasungen“<br />

an Juden sollen in Auschwitz erst ab Anfang 1942 stattgefunden haben. 1116 Auch die<br />

Geschichte vom Menschenfett, das gesammelt und auf die Scheiterhaufen <strong>zur</strong>ückgegossen<br />

wurde, baute HÖß in sein „Geständnis“ ein:<br />

„Das Unterhalten des Feuers bei den Gruben, das Übergießen des angesammelten<br />

Fettes, ...“ 1117<br />

1114 Robert Faurisson: Wie die Briten zu dem Geständnis von Rudolf Höß, Kommandant von Auschwitz,<br />

gekommen sind, Deutschland in Geschichte und Gegenwart 35(1) (1987), S. 12-17<br />

1115 Was M. Broszat im übrigen zu seiner eignen Fälschung veranlaßte, indem er diese Angaben aus seiner<br />

Höß-Edition ausließ mit dem Kommentar, diese Auslassungen enthielten „völlig abwegige Angaben<br />

über die zahlenmäßige Stärke dieser Juden”; Höß berichtet von 3 Mio. Juden in Ungarn, 4 Mio. in Rumänien,<br />

2,5 Mio. in Bulgarien. (zit. n. G. Rudolf, a.a.O. S. 459<br />

1116 IMT-Dokument 3868-PS<br />

1117 M. Broszat, Kommandant in Auschwitz, dtv München 1983, S. 126, zit n. G. Rudolf, Ebda.

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