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Handbuch-zur-Befreiung

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DIE WESENSGESTALTEN DER GESELLSCHAFTSPOLITISCHEN SYSTEME 453<br />

Der Forderung nach Liberalisierung folgt die Auflösung aller nationalen und sozialen<br />

Strukturen, die dem Menschen Halt und Sicherheit geben. Die Entwurzelung<br />

des Menschen durch Zerstörung seiner inneren Bindungen an Familie, Volk und<br />

Heimat wird dabei als „Freiheit“, die Einebnung kultureller Unterschiede zwischen<br />

den Völkern als „Gleichheit“ und der Auflösung der nationalen Solidarität durch eine<br />

unverbindliche und verantwortungslose kosmopolitische Nächstenliebe 768 als „Brüderlichkeit“<br />

verkauft. Überall werden im Namen des Liberalismus alle Grenzen<br />

wegliberalisiert, die der kapitalistischen Profitsucht hindernd im Wege stehen, wobei<br />

diese Grenzen territorialer, aber auch moralischer/sittlicher Art sein können. Alle<br />

Grenzen, die Nationalstaaten nach der Weltwirtschaftskrise 1929-1932 <strong>zur</strong> Bändigung<br />

des Anarcho-Kapitalismus aufgerichtet hatten, werden heute im Zeichen des Neoliberalismus<br />

und den Parolen: „Schlanker Staat“, „Deregulierung“ und „Flexibilisierung“<br />

niedergerissen und als notwendige Voraussetzungen, im globalen Wettbewerb bestehen<br />

zu können, begründet. Letztlich werden somit Maßnahmen der Wehrlosmachung<br />

gegenüber dem internationalen Kapital, mit der Notwendigkeit, sich vor den Folgen<br />

der Ausbreitung des beweglichen internationalen Kapitals zu wappnen, begründet; es<br />

soll also der Teufel mit dem Belzebub ausgetrieben werden.<br />

Die Liberalisierung betrifft dabei alle Gebiete unseres Lebens (Drogen, Ausländer,<br />

Renten, Arbeitsmarkt, Staatsbetriebe ...), was aber tatsächlich Entwurzelung, Unsicherheit<br />

und Chaos bedeutet. Der Liberalismus ist der Weg <strong>zur</strong>ück in die vorstaatliche<br />

und vorsoziale Steinzeit wandernder und plündernder Horden. Anstelle der Keule<br />

tragen die modernen kapitalistischen Horden allerdings „Laptops“ und „Handys“.<br />

Der Liberalismus hat mit seiner zentralen These von der Autonomie der Wirtschaft<br />

die staatsfeindliche Herrschaft eines rücksichtslosen Händlertums über alle<br />

Bereiche des nationalen, sozialen und kulturellen Lebens der Völker begründet. Im<br />

Liberalismus ist die Wirtschaft nicht mehr für das Volk da, sondern das Volk für die<br />

Wirtschaft. In unverfrorener Weise behaupten dann noch die Propagandisten des<br />

Liberalismus, daß Kapital Arbeit schaffe. In Wahrheit schafft Arbeit Kapital. Milton<br />

FRIEDMAN [J] gilt als der politisch einflußreichste Wirtschaftstheoretiker der Nachkriegszeit<br />

und Verbreiter des Neo-Liberalismus. Der Nobelpreisträger propagierte,<br />

daß alle Mißstände des Kapitalismus sowie die Wirtschaftskrisen auf Eingriffe des<br />

Staates <strong>zur</strong>ückführen seien. Er gilt als ideologischer Haupteinpeitscher einer wildwest-kapitalistischen<br />

Sozialstaatsdemontage und einer rücksichtslosen Globalisierungspolitik.<br />

FRIEDMAN und seine „Chicago-Boys“ brachten u.a. NIXON, REAGAN,<br />

THATCHER und PINOCHET auf Kurs.<br />

Unter dem Verwertungsdruck unvorstellbarer Kapitalmassen, die nach steten Profiten<br />

streben, ist das konzentrierte internationale Finanzkapital nun zum letzten<br />

Gefecht für die Errichtung eines globalen Weltmarktes gegen alle nationalen Volkswirtschaften<br />

und völkischen Gemeinschaften angetreten. Im Namen von Globalisierung<br />

und Liberalisierung sind die „internationalen Abrißkolonnen des Weltkapitals“<br />

dabei, alle verbliebenen nationalen Strukturen auf der Erde ein<strong>zur</strong>eißen, alle Grenzen<br />

mittels modernster Technik zu öffnen und alle geschlossenen Gemeinschaften in<br />

768 Eigentlich „Fernstenliebe“, denn wie nah ist uns den z.B. ein Opfer einer Flutkatastrophe in Indonesien<br />

wirklich?!

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