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Handbuch-zur-Befreiung

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BEGRIFFSDEFINITIONEN UND ERLÄUTERUNGEN 397<br />

Entwicklungslinien verfolgen, die zum N. hinführen. Dabei ist jedoch stets zu bedenken,<br />

daß die geschichtl. Ereignisse und die Persönlichkeiten, die Träger dieser<br />

Ereignisse waren oder sie geistig vorbereitet und ausgeführt haben, als Vorläufer<br />

und Wahlverwandte zu betrachten sind und keineswegs in vollem Umfang dem N.<br />

zugeordnet werden dürfen. Mit besonderem Nachdruck sucht der N. in der germanischen<br />

Vor- und Frühgeschichte die deutsche Art zu erfassen. Er hebt dann in der<br />

polit. Geschichte Männer wie Armin, Widukind, Heinrich den Löwen, die Kämpfer<br />

des Bauernkrieges, Friedrich den Großen; in der Geistesgeschichte die Edda, das<br />

Nibelungenlied, Walther von der Vogelweide und die Sänger der Freiheitskriege<br />

heraus. Ferner greift er <strong>zur</strong>ück auf Ideen Herders, Fichtes, Lagardes, Nietzsches,<br />

H. St. Chamberlains u.a.; in jüngster Vergangenheit sieht er Verwandtes in der<br />

österr. Schönerer-Bewegung, in der Jugendbewegung, bei Stefan George und bei<br />

dem Kreis um Moeller van den Bruck, dessen Gedanken allerdings in wesentlichen<br />

Punkten durch die nationalsozialist. Revolution überholt sind. Aber bei aller<br />

geschichtl. Verbundenheit ist der N. als echte revolutionäre Bewegung entscheidend<br />

durch seinen eigenen polit. Kampf bestimmt. Die nationalsozialist. Revolution<br />

ist überdies selbst noch nicht Geschichte geworden, sondern wirkt als geschichtsbildende<br />

Kraft in der Gegenwart. Der N. beansprucht den Rang einer<br />

Idee, die das gesamte Volksleben und seine staatliche Form von Grund aus neu<br />

gestaltet, im Gegensatz zu den herrschenden Mächten des vergangenen liberalen<br />

Zeitalters.<br />

In der europ. Mittellage zwischen dem russ. Bolschewismus und der westl. Demokratie<br />

hat sich der N. für eine Entwicklung aus dem deutschen Volkstum heraus<br />

entschieden, in dem er den Ursprung seiner Ideenwelt sieht. Er erlebt sich als die<br />

gewaltigste Zusammenfassung aller Kräfte des deutschen Volkes unter einen Willen.<br />

Durch ihren Einsatz will er unter Überwindung artfremder Einflüsse endlich<br />

<strong>zur</strong> Volkwerdung kommen und mitten in den europäischen und weltpolitischen<br />

Wirren den Fortbestand des Reiches sichern, im festen Glauben an seine geschichtl.<br />

Sendung und an die Zukunft des deutschen Volkes.“<br />

Nationalstaat,<br />

der Staat als Volksperson und reelles Völkerrechtssubjekt. Gegenbegriff zu Staatsnation.<br />

Quellgrund des „Antisemitismus“.<br />

Nihilismus,<br />

gemeinsame metaphysische Grundlage aller nomadischen Weltanschauungen. Gott<br />

und die Welt werden als Ansammlung von Nichtsen und Nichtigkeiten betrachtet, die<br />

nicht negiert und also nicht affirmiert werden dürfen. Jeder Nihilismus bedient sich<br />

einer negativen Dialektik, die die Negation vor der Negation der Negation schützt.<br />

Nomadismus,<br />

gegengeschichtliche Unterströmung, die alle geschichtlichen Kulturen, die auf dem<br />

Ackerbau beruhen, bedroht. Nutzt das Bauerntum die Erde als Mittel seiner Arbeit, so<br />

macht der Nomadismus die Erde <strong>zur</strong> Ressource für die Gegenstände seiner Spekulation,<br />

seien es Viehherden, Völker, Kapitalien oder Ideologien. Bewegung und Beschleunigung<br />

von allem und jedem, Ruhelosigkeit und Zersetzung aller festen Werte<br />

sind Zeichen des nomadischen Befalls einer Kultur.

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