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Handbuch-zur-Befreiung

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42 KOMM HEIM! – KOMM HEIM INS REICH!<br />

„Es gibt nur einen Feind des Friedens in Europa, das ist Deutschland. Es genügt<br />

nicht, es wie in Versailles zu demütigen, es muß auf immer gefesselt werden“ 107<br />

Der französische Ministerpräsident CLEMENCEAU:<br />

„Es gibt zwanzig Millionen Deutsche in Europa zuviel!“ 108<br />

Die französische Zeitung „Action Française“ 109 am 04.03.1920:<br />

„Deutschland hätte zerstückelt werden müssen. Die deutsche Einheit muß zerschlagen,<br />

das deutsche Reich in einen Staub von Staaten aufgelöst werden!“ 110<br />

Sir Philipp GIBBS 111 , britischer Schriftsteller, in „Now it can be told“ 1920:<br />

cher Bekannter von Theodor Herzl förderte er die zionistische Sache und setzte 1917/18 das publizistische<br />

Gewicht der „Times“ <strong>zur</strong> Förderung der Balfour-Deklaration ein. Zu dieser Zeit leitete er die<br />

Österreich-Ungarn-Abteilung des Direktorats für Propaganda in Feindländern des MoI im Crewe House<br />

unter Alfred Harmsworth. Am 24.02.1918 sandte Harmsworth ein, bei Steed in Auftrag gegebenes Memorandum<br />

an Außenminister Balfour. Da der Versuch eines Separatfriedens gescheitert sei, heißt es<br />

darin, müsse eine Politik forciert werden, die durch Propagandatätigkeiten der Exilorganisationen eine<br />

Zerstörung des Vielvölkerstaates herbeiführen sollte. Balfour stimmte dieser neuen Politik zu, wollte<br />

aber weiterhin versuchen, durch einen Separatfrieden Kaiser Karl von Deutschland zu lösen. Die offizielle<br />

Politik ermutigte daraufhin die Separatisten, doch vorerst ohne ihnen die Unabhängigkeit zu versprechen.<br />

Steed und seine Mitstreiter stellten die Monarchie als Vasall und Besitz Deutschlands dar. Die<br />

habsburgische Dynastie sei skrupellos, man müsse die für Freiheit kämpfenden Völker unterstützen, bei<br />

einem Separatfrieden wären die Völker Zentraleuropas <strong>zur</strong> Sklaverei verdammt. Steed und seine Propagandaabteilung<br />

machten die slawischen Unabhängigkeitsbewegungen der Monarchie in Großbritannien<br />

überhaupt erst populär und machten Druck auf das Foreign Office wegen der Anerkennung der Selbstbestimmungsrechte<br />

der Völker Österreich-Ungarns, nicht innerhalb der Monarchie, sondern durch deren<br />

Auflösung. Selbst im August 1918 war Balfour als einziger im War Cabinet unbedingt für die Zerstörung<br />

des Vielvölkerstaates. Nach dem Krieg leitete er von 1919 bis 1922 die Times als Chefredakteur.<br />

Er warnte vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges schon früh vor Hitler und seinen Ambitionen.<br />

Zwischen 1937 und 1947 lehrte er Osteuropäische Geschichte am Londoner King’s College. Daneben<br />

war er beim BBC Overseas Service angestellt (1937-47), das zu dieser Zeit dem Ministry of Information<br />

unterstand. (http://de.wikipedia.org/wiki/Henry_Wickham_Steed)<br />

107 H. Rau, a.a.O.<br />

108 Franz-Josef Heyen: Parole der Woche, 1983, S. 71 sowie DER SPIEGEL, 1/1995, S. 71<br />

109 Die Action française ist eine politische Gruppierung in Frankreich, die 1898 unter dem Eindruck der<br />

Dreyfus-Affäre entstanden ist. Henri Vaugeois und Maurice Pujo gründeten im April 1898 das Comité<br />

d’action française. L’Action française war der Titel der Zeitschrift, deren erste Ausgabe am 01.08.1899<br />

erschien und das Sprachrohr der Bewegung wurde. Ab 21.03.1908 erschien das Blatt als Tageszeitung,<br />

die Auflage stieg bis zum Jahr 1941 auf 60.000. Ihre Aktivisten waren ab 1907 die Camelots du roi,<br />

denen zeitweilig z. B. auch Georges Bernanos angehörte. Besonders einflussreich war vor dem Hintergrund<br />

der Action française überdies der Schriftsteller Jacques Bainville, der seit 1935 auch Mitglied der<br />

Académie française war. Die Bewegung wurde eine Zeit lang auch von dem Religionswissenschaftler<br />

Georges Dumézil unterstützt. Ihre wichtigsten Anführer waren die Journalisten und Schriftsteller<br />

Charles Maurras (seit 1938 Mitglied der Académie française) und Léon Daudet, ein Sohn von Alphonse<br />

Daudet. (http://de.wikipedia.org/wiki/Action_fran%C3%A7aise)<br />

110 Gerhard Müller: Überstaatliche Machtpolitik im 20. Jahrhundert, 1972, S. 141<br />

111 Sir Philip Gibbs (May 1, 1877 – March 10, 1962) was an English journalist and novelist who served as<br />

one of five official British reporters during the First World War. The son of a civil servant, Gibbs was<br />

born in London and received a home education and determined at an early age to develop a career as a<br />

writer. His debut article was published in 1894 in the Daily Chronicle; five years later he published the<br />

first of many books, Founders of the Empire. Gibbs received a major boost when he was given the post<br />

of literary editor at Alfred Harmsworth's leading (and growing) tabloid newspaper the Daily Mail. He<br />

subsequently worked on other prominent newspapers including the Daily Express.<br />

(http://en.wikipedia.org/wiki/Philip_Gibbs)

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