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Handbuch-zur-Befreiung

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28 KOMM HEIM! – KOMM HEIM INS REICH!<br />

Öffentliche Absichtserklärungen –<br />

Ausdruck des Hasses und des Vernichtungswillens<br />

Der Haß und der Vernichtungswille sind als öffentliche Willensbekundungen gegenüber<br />

Deutschland vielfach dokumentiert, die bekanntesten dürften die Haßtiraden<br />

des sowjetischen Einpeitschers und Autors unzähliger Mordaufrufe und STALIN-<br />

Verehrer Ilja Grigorjewitsch EHRENBURG [J] sein. So schrieb dieser in seinem Buch<br />

Wojna, das auch als Grundlage zahlreicher Flugblätter <strong>zur</strong> psychologischen Vorbereitung<br />

der Roten Armee diente: 45<br />

„Die Deutschen sind keine Menschen. ... Wenn du nicht im Laufe eines Tages wenigstens<br />

einen Deutschen getötet hast, so ist es für dich ein verlorener Tag gewesen.<br />

... Wenn du einen Deutschen getötet hast, so töte einen weiteren – für uns gibt<br />

es nichts Lustigeres als deutsche Leichen. Zähle nicht die Tage. Zähle nicht die<br />

Kilometer. Zähle nur eins: Die von dir getöteten Deutschen! Töte den Deutschen!<br />

– dieses bittet dich deine greise Mutter. Tötet den Deutschen! – dieses bitten dich<br />

deine Kinder. Tötet den Deutschen! – so ruft die Heimaterde. ...“ 46<br />

„Es gibt nichts, was an den Deutschen unschuldig ist, die Lebenden nicht und die<br />

Ungeborenen nicht! Folgt der Weisung des Genossen Stalin und zerstampft das<br />

faschistische Tier in seiner Höhle. Brecht mit Gewalt den Rassenhochmut der<br />

germanischen Frauen. Nehmt sie als rechtmäßige Beute. Tötet, ihr tapferen vorwärtsstürmenden<br />

Rotarmisten!“ 47<br />

„Es genügt nicht, die Deutschen nach Westen zu treiben. Die Deutschen müssen<br />

ins Grab hineingelegt werden. Gewiß ist ein geschlagener Fritz besser als ein unverschämter.<br />

Von allen Fritzen aber sind die toten die besten.“ 48<br />

Nicht nur Ilja EHRENBURG 49 glänzte mit derartigen schriftstellerischen Ergüssen,<br />

weitere Autoren waren Alexej TOLSTOJ, Michail Alexandrowitsch SCHOLOCHOW [J]<br />

(Die Schule des Hasses), Konstantin Michailowitsch SIMONOW [J] (Tötet ihn!) und<br />

SURKOW (Ich hasse!), die in millionenfach verbreiteten Schriften ihren Haß- und<br />

Vernichtungsfantasien freien Lauf ließen. Eine ausführliche Sammlung von Zitaten,<br />

die der Oberleutnant Günther HEYSING erstellt hatte, befindet sich im Bundesarchiv,<br />

Ost-Dok. 2 Nr. 43/30 ff. 50 In welch krassem Gegensatz das <strong>zur</strong> deutschen Auffassung<br />

45<br />

46<br />

47<br />

48<br />

49<br />

50<br />

Ilja G. Ehrenburg: Wojna (= Krieg), Staatsverlag für schöne Literatur, Moskau 1943<br />

Erich Kern: Verheimlichte Dokumente, FZ Verlag, München 1999, S. 260<br />

U.a. Alfred M. de Zayas: Die Wehrmachtsuntersuchungsstelle, 1981; original im Politischen Archiv des<br />

Auswärtigen Amtes der BRD<br />

E. Kern, a.a.O.<br />

1991 hielten es mehrere bundesdeutsche Journalisten sowie Politiker für angebracht, Ehrenburg<br />

anläßlich seines 100. Geburtstages zu würdigen. Ob aus Unwissenheit, Böswilligkeit oder aus Gründen<br />

der bewußten Volksverdummung kann hier nicht näher erörtert werden. Jedenfalls stellte die CDU-<br />

Fraktion der Bezirksverordnetenversammlung in Berlin-Schöneberg bspw. den Antrag, im Rahmen<br />

einer Ausstellung „Russen in Schöneberg“ auch das „Schaffen“ Ehrenburgs gebührend zu würdigen und<br />

die Erinnerungen an diesen „Journalisten und Schriftsteller“ zu pflegen. Tageszeitungen ließen es sich<br />

nicht nehmen, seiner ehrend zu gedenken, seine „sprudelnde Schreiblust“ hervorzuheben, ihn u.a. als<br />

„Meister der Satire“ zu glorifizieren und seine „grandiosen Panoramenbilder“ zu bewundern.<br />

VffG, 2001, 5. Jg. Heft 1

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