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Handbuch-zur-Befreiung

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144 KOMM HEIM! – KOMM HEIM INS REICH!<br />

Sieht man von den HITLER und den Nazis zugesprochenen Weltbeherrschungsplänen<br />

ab, waren nach der Lösung des deutsch-polnischen Konflikts alle Ziele für<br />

Deutschland erreicht, so daß als neues Ziel nur die Bewahrung des Status Quo als<br />

wichtigste Aufgabe bestand. Während des Polenfeldzuges blieb bekanntlich die<br />

deutsche Westfront so gut wie unbesetzt, und so muß die Kriegserklärung Englands<br />

und Frankreichs den Deutschen eine ausgesprochene Überraschung bereitet haben.<br />

Als dann aber keine wirklichen militärischen Konsequenzen folgten, muß die Verwunderung<br />

noch größer geworden sein und wurde wohl nur durch das polnische<br />

Entsetzen hierüber übertroffen. Die Frage, die nun zu klären ist, warum blieben<br />

England und Frankreich nach ihrer Kriegserklärung militärisch passiv? Anstatt<br />

Deutschland im September 1939 in einen Zweifrontenkrieg schnell niederzuzwingen,<br />

ließ man Deutschland sechs Monate Zeit, sich auf<strong>zur</strong>üsten. Vielleicht hatten die<br />

Franzosen mit der Erfahrung aus dem Ersten Weltkrieg auch einfach keine Lust, sich<br />

fremden Interessen wegen in eine schwere militärische Auseinandersetzung zu begeben.<br />

Schon im Ersten Weltkrieg hatten sie nur dürftige Gründe, sind sie doch nur aus<br />

Revanche und für ca. 15.000 qkm Land mit einer Bevölkerung, die überwiegend nicht<br />

einmal der französischen Sprache mächtig war, in den Krieg gezogen und hatten dafür<br />

einen zu hohen Preis gezahlt, Millionen Tote, verwüstete Landstriche, ein riesiger<br />

Schuldenberg, und wahrscheinlich haben sie die US-amerikanische Unterstützung mit<br />

gehörigen Einbußen in der Freiheit ihrer Außenpolitik bezahlt. Deutschland hatte, bis<br />

auf die Kriegserklärungen, genausowenig einen Grund, im Westen aktiv zu werden,<br />

und so geschah auch sechs Monate nichts von kriegerischer Bedeutung. Es kann<br />

hieraus geschlossen werden, daß die Aufrechterhaltung der Kriegserklärungen einzig<br />

ein politisches Faustpfand war, um Deutschland in eine gewünschte Richtung bringen<br />

zu können. Da Deutschland sich ein halbes Jahr militärisch äußerst passiv zeigte,<br />

sogar teilweise demobilisierte, welche Richtung kann das gewesen sein? Dazu sollen<br />

nachfolgend die Umstände, die <strong>zur</strong> Besetzung Norwegens geführt haben, untersucht<br />

werden.<br />

Die Besetzung Norwegens<br />

Gemäß dem aktuellen Geschichtsbild erfolgte die deutsche Besetzung Norwegens,<br />

weil England das neutrale Land besetzen wollte, um Deutschland von den Erzlieferungen<br />

abzuschneiden, und es so auf „friedlichem Wege“ in die Knie zu zwingen. Am<br />

05.04.1940 hatte dazu die englische Admiralität sowohl die Besetzung mehrerer<br />

norwegischer Häfen als auch die Verminung verschiedener Punkte der norwegischen<br />

Hoheitsgewässer befohlen, um deutsche Frachter zu zwingen, den Schutz der norwegischen<br />

neutralen Gewässer zu verlassen. Diese Verminungsaktion war am<br />

08.04.1940 abgeschlossen und wurde in 18 Sprachen von Radio London bekannt<br />

gegeben. Die ebenfalls für den 05.04. befohlende Besetzung wichtiger norwegischer<br />

Häfen wurde aus technischen Gründen auf den 08.04. verschoben. Am 07.04. liefen<br />

deutsche Kriegschiffverbände aus, und der Schwere Kreuzer „Admiral Hipper“<br />

versenkte auf seiner Fahrt nach Trondheim am 08.04. den überraschenderweise völlig

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