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Handbuch-zur-Befreiung

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JUDAISMUS UND ZIONISMUS 755<br />

seinen Tora-Interpretationen. Auf sein Drängen erschienen mehrere Sachbücher auf<br />

den Gebieten von Halacha, Chassidismus und Kabbala.<br />

Es ist vollkommen klar, die Juden bilden weder in Israel noch in der übrigen Welt<br />

einen homogenen Block. Zu den unterschiedlichen religiösen Strömungen lassen sich<br />

auch noch zahlreiche politische unterscheiden. Die gegenwärtig mit Abstand mächtigste,<br />

und die Weltpolitik wie keine zweite prägende, ist die zionistische Bewegung, die<br />

Theodor HERZL [J] (1860-1904) mit dem vorrangigen Ziel, in Palästina einen jüdischen<br />

Staat zu gründen, ins Leben gerufen hat.<br />

on Gesalbter JHWHs von Gott „erwählte“ Könige Israels. Israels Propheten kündeten angesichts des<br />

nahen Ende des Königtums (722 und 586 v. Chr.) nicht einfach dessen künftige ideale Erneuerung an,<br />

sondern eine endzeitliche Rettergestalt, deren Kommen alles verändern werde. Vom Maschiach erwarten<br />

toratreue und orthodoxe Juden weiterhin, daß er als Mensch bestimmte Kriterien und Aufgaben<br />

erfüllen wird, die die Welt für immer verändern. Wenn ein als Heilsbringer auftretender oder verehrter<br />

oder vermuteter Mensch nur eine dieser Bedingungen nicht erfüllt, können sie ihn nicht als der Maschiach<br />

anerkennen. Er muß nach verschiedenen biblischen Aussagen: 1. Jude sein, 2. dem Stamm Juda<br />

angehören, 3. ein direkter männlicher Nachkomme (Sohn nach Sohn) von König David und König<br />

Salomon sein, 4. das jüdische Volk aus dem Exil in Israel versammeln 5. den jüdischen Tempel in Jerusalem<br />

wieder aufbauen, 6. den Weltfrieden bringen und 7. die ganze Menschheit dazu bringen, den eineinzigen<br />

Gott anzuerkennen und ihm zu dienen. Bei Sigilla Veri lesen wir unter dem Stichwort „Messias.<br />

‚Und sehe, es kam Einer in des Himmels Wolken, wie eines Menschen Sohn, bis zu Jahve und ward<br />

von demselben gebracht. Der gab ihm Gewalt, Ehre und Reich. Daß ihm alle Völker, Stämme und Zungen<br />

dienen sollten. Seine Gewalt ist ewig, die nimmermehr vergeht, und sein Königreich hat kein Ende.’<br />

BB 6/2 1929. IPZ: Auf dem 16. Zionistenkongreß 1926 sagte Sokolow in der Gedenkrede auf<br />

Herzl: ‚Am 20/8 97 erklärte Herzl mir und Freunden auf dem Balkon des Hotels Trois Rois in Basel:<br />

‚Die Bulgarischen Juden hätten lange geglaubt, der Messias werde am ersten Elul geboren. Und sie<br />

hätten recht gehabt, heute auf dem Zionistenkongreß ist er geboren. Dieser Messias wird wachsen!’ –<br />

Herzl war frei von Aberglauben, hatte aber ein starkes religiöses Empfinden. Er glaubte fest an das, was<br />

er sagte, und sah es mit eigenen Augen. Seine geschickte Führung hatte zu vereinigen verstanden, was<br />

bis dahin zu vereinigen unmöglich schien: das jüd. Volk. ...’ Rossig sagt in seinem ‚Integralen Judentum’:<br />

‚Der Messias ist keine Person, sondern ein Zustand, und es ist Aufgabe der Juden, an der Erreichung<br />

dieses Zustandes zu arbeiten.’ – Der Zionistenkongreß in Basel 1897 war bekanntlich jener Kongreß,<br />

von dessen Beschlüssen wir in den ‚Protokollen’ Auszüge besitzen; damals wurde der Plan entworfen,<br />

wonach die ganze nationale und internationale Ordnung zerstört werden sollte, um auf den<br />

Trümmern das jüd. Weltreich auf<strong>zur</strong>ichten. Über Messias (s. Weltkrieg) schreibt Levy Baruch, Neumessianer,<br />

an Karl Marx: ‚Das jüdische Volk wird in seiner Gesamtheit sein eigener Messias sein. Die<br />

Herrschaft über die Welt wird es durch die Vereinheitlichung aller anderen menschlichen Rassen, durch<br />

die Unterdrückung der Monarchien und die Errichtung einer Weltrepublik, die die Bürgerrechte der<br />

Juden überall anerkennen wird, erringen. In dieser neuen Organisation werden die Söhne Israels – über<br />

die Erdkugel zerstreut – überall das herrschende Element bilden, vor allem wird es ihnen gelingen, die<br />

Massen der Arbeiter unter ihre Kontrolle zu bringen. Die Regierungen aller Nationen der Weltrepublik<br />

werden ohne besondere Anstrengung in jüd. Hände übergehen – durch den Sieg des Proletariats. Der<br />

Privatbesitz wird durch die jüd. Herrscher – die überall den Gemeinbesitz verwalten – untersagt. So<br />

wird die Weissagung des Talmuds, daß, wenn die Zeit des Messias kommt, die Juden die Reichtümer<br />

der ganzen Welt besitzen, in Erfüllung gehen.’ Weltkampf 60, 1928. Der Sachverständige Dr. Göttsberger<br />

im Stürmer-Prozeß 1929 (Eis. Bes. 10/1 30) wurde gefragt, ob ihm bekannt sei, daß der Talmud<br />

verhetze, bei Ausrufung des jüd. Messias alle Nichtjuden, die sich diesem Judenkönig nicht beugen<br />

wollen, zu ermorden; er erklärte, solche Stellen seien ihm nicht bekannt, es sei dies aber der Sinn der<br />

Messiaslehre überhaupt.’“ E. Ekkehard [Hrsg.]: Sigilla Veri – Ein Lexikon <strong>zur</strong> Judenfrage in 9 Bänden,<br />

1931, Band 7, S. 475.

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