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Handbuch-zur-Befreiung

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908 KOMM HEIM! – KOMM HEIM INS REICH!<br />

fast immer lebhafte Debatten aus. Nur wenn es um Israel geht, treten keine Kritiker in<br />

Erscheinung, eine Diskussion gibt es i.d.R. dann nicht. 1585<br />

Aber nicht nur die Abgeordneten selbst können die Gesetzgebung in eine proisraelische<br />

bzw. projüdische Richtung kippen. Kongreßmitarbeiter, die im Zentrum des<br />

legislativen Prozesses wirken, registrieren die Positionen der jüdischen Interessengruppen<br />

und bestimmen und bereiten die verschiedenen politischen Optionen für ihre<br />

Bosse vor. Morris AMITAY [J], ein früherer Chef des AIPAC, stellte einmal fest:<br />

„Hier oben [auf dem Capitol Hill] gibt es jede Menge Leute in praktischen Tätigkeiten,<br />

... die Juden sind und daher bereit, ... gewisse Themen unter dem Gesichtspunkt<br />

ihrer jüdischen Identität zu betrachten ... All diese Leute sind in der Position, in<br />

diesen Bereichen die Entscheidung für die Senatoren zu treffen. ... Man kann bereits<br />

auf der Stabsebene ungeheuer viel ausrichten.“ 1586 So sind Mitglieder der Lobby<br />

direkt am Gesetzgebungsprozeß beteiligt, da sie als Stabsmitglieder im Kapitol<br />

Gesetzesvorlagen entwerfen, den Abgeordneten Argumente für öffentliche Debatten<br />

liefern oder jene Notizen verfassen, mit denen die Abgeordneten einander ihre Positionen<br />

zu zentralen Themen darlegen. 1587<br />

Die Gruppierungen und Einzelpersonen der Judenlobby verfolgen <strong>zur</strong> Durchsetzung<br />

ihrer Ziele zwei breit angelegte Strategien. Erstens üben sie, wie zuvor beschrieben,<br />

einen entscheidenden Einfluß auf die politische Kursbestimmung in Washington<br />

aus. Zweitens bemüht sich die Lobby sehr darum, sicherzustellen, daß der öffentliche<br />

(politische) Diskurs über die Juden im allgemeinen und über Israel im besonderen<br />

durchwegs positiv gestimmt ist. Dies wird erreicht, indem unablässig der strategische<br />

Wert Israels betont wird und die Berichte über Israel einseitig gehalten werden, wobei<br />

die Juden grundsätzlich in der Opferrolle dargestellt werden. „Das Ziel ist, die Öffentlichkeit<br />

davon zu überzeugen, daß die Werte und Interessen Amerikas und Israels ein<br />

und dieselben sind. Gleichzeitig versuchen einzelne Gruppierungen innerhalb der<br />

Lobby, jeden an den Rand zu drängen, der die Politik Israels kritisiert oder die<br />

‚besondere Beziehung’ hinterfragt, und zu verhindern, daß solche Ansichten in der<br />

Öffentlichkeit Gehör finden. Zu diesem Zweck wendet die Lobby bisweilen recht<br />

plumpe Taktiken an, um Kritiker zum Schweigen zu bringen, und beschuldigt sie,<br />

antiisraelisch beziehungsweise antisemitisch zu sein.“ 1588 Die „Auschwitzkeule“<br />

(Martin WALSER) wirkt auch in Amerika.<br />

MEARSHEIMER und WALT beschreiben klar, daß die für die Umsetzung ihrer Strategie<br />

nötige Medienpräsenz die Judenlobby dadurch erreicht, daß eine beträchtliche<br />

Zahl der amerikanischen Kommentatoren selbst proisraelisch (prozionistisch, projüdisch)<br />

eingestellt sind. Die Lobby könne dabei „nicht nur auf die Unterstützung<br />

landesweit bekannter Kolumnisten zählen, sondern auch auf die Chefredakteure<br />

einiger der meistgelesenen Zeitungen des Landes.“ 1589 „Das Wall Street Journal und<br />

auch andere führende Zeitungen wie Chicago Sun-Times, New York Sun und Wa-<br />

1585 Ebda. S. 214<br />

1586 Zit. n. ebda. S. 216<br />

1587 Ebda.<br />

1588 Ebda. S. 237<br />

1589 Ebda. S. 239

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