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Innere Sicherheit Schweiz - Stromversorgungsrecht

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Erster Weltkrieg und Landesstreik (1914 – 1920) 241<br />

den Weisungen Hinweise auf die Verhältnismässigkeit des Handelns, doch dürfte dem<br />

Grundsatz der Verhältnismässigkeit als solchem mit dem Erlass nicht genügt worden<br />

sein.<br />

4.7.2. Der Einsatz von „Bewachungstruppen“<br />

4.7.2.1. Umschreibung und Zweck<br />

Die „Bewachungstruppen“ – ein Freiwilligenkorps – war auf Antrag des Armeekommandos<br />

für die „Übergangsperiode zwischen Krieg und Frieden“ aufgestellt worden.<br />

„Damit wollte man vermeiden, nach Abschluss des Waffenstillstandes für den Grenzdienst auf unabsehbare<br />

Zeit hinaus noch Truppen aufbieten zu müssen; man hoffte mit dem Freiwilligensystem dazu zu gelangen,<br />

dass ganz von selbst diejenigen Wehrpflichtigen sich stellten, die im Zivilleben abkömmlich wären;<br />

dadurch mussten die wirtschaftlichen Lasten der Grenzbesetzung bedeutend erleichtert werden.<br />

Von vorneherein herrschte Übereinstimmung darüber, dass diese Freiwilligentruppe nicht zu einer ständigen<br />

Einrichtung werden dürfe, sondern nur als Aushülfe für die Übergangszeit gedacht sei.“ 1719<br />

„Das Kommando stellt nur gutempfohlene Leute ein; was sich nachträglich doch als unzuverlässig erweist,<br />

wird rücksichtslos ausgemerzt. Die Truppe darf weder zum Zufluchtsort unerfreulicher Elemente, noch<br />

zur blossen Versorgungsanstalt für Arbeitslose werden.“ 1720<br />

4.7.2.2. Bestände der Freiwilligenverbände<br />

Von anfänglich 200 Mann stiegen die Bestände der Bewachungstruppen bis im April<br />

1919 auf 4'769 Personen; dazu kamen 1’119 Angehörige 1721 der Heerespolizei, welche<br />

ebenfalls zu den Freiwilligen gerechnet wurden 1722 . Noch im März 1920 standen über<br />

3'000 Mann an Bewachungstruppen und Heerespolizei zum Schutz der Landesgrenze im<br />

Einsatz 1723 .<br />

Auf Grund von Beschwerden der örtlichen Bevölkerung sah sich der Bundesrat zur<br />

Durchführung einer Untersuchung veranlasst. Darin stellte er aber die „völlige Haltlosigkeit“<br />

aller Vorwürfe gegen die Bewachungstruppen fest 1724 .<br />

Mit Beschluss vom 14. September 1920 hob der Bundesrat den Aktivdienst der <strong>Schweiz</strong>er<br />

Armee per 1. Oktober 1920 auf und stellte damit für die Armee den ordentlichen<br />

Zustand in Friedenszeiten „zur Hauptsache“ wieder her 1725 .<br />

1719 XII. Neutralitätsbericht (1919), BBl. 1919 III, S. 111 – 276 (S. 130f.).<br />

1720 XII. Neutralitätsbericht (1919), BBl. 1919 III, S. 111 – 276 (S. 132).<br />

1721 Der BRB Verstärkung HePo 1918, spricht zwar von einer Aufstockung auf 1'000 „Freiwillige“; damit sind<br />

aber nur Soldaten gemeint. Zusammen mit den Kadern ergibt dies einen höheren Bestand. Vgl. Art. 1 – 3 der<br />

Verordnung betreffend Organisation der Heerespolizei (vom 15. November 1918), AS 34, S. 1177 – 1183<br />

(S. 1177f.).<br />

1722 XII. Neutralitätsbericht (1919), BBl. 1919 III, S. 111 – 276 (S. 132).<br />

1723 XIV. Bericht des Bundesrates an die Bundesversammlung über die von ihm auf Grund des Bundesbeschlusses<br />

vom 3. August 1914 getroffenen Massnahmen (vom 25. Mai 1920), BBl. 1920 III, S. 257 – 342 (S. 285).<br />

1724 XIV. Bericht des Bundesrates an die Bundesversammlung über die von ihm auf Grund des Bundesbeschlusses<br />

vom 3. August 1914 getroffenen Massnahmen (vom 25. Mai 1920), BBl. 1920 III, S. 257 – 342 (S. 285f.).<br />

1725 XV. Bericht des Bundesrates an die Bundesversammlung über die von ihm auf Grund des Bundesbeschlusses<br />

vom 3. August 1914 getroffenen Massnahmen (vom 9. November 1920), BBl. 1920 III, S. 579 – 656 (S. 597).<br />

In den folgenden Berichten des Bundesrates an die Bundesversammlung über die von ihm auf Grund des<br />

Bundesbeschlusses vom 3. August 1914 getroffenen Massnahmen (XVI – XX) erwähnt der Bundesrat das<br />

Militärdepartement nicht mehr.

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