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Innere Sicherheit Schweiz - Stromversorgungsrecht

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Die Bundessicherheitspolizei 371<br />

«La situation est clairement définie: en cas d’urgence, il y a devoir confédéral. Cette tâche d’importance<br />

majeure est reprise à juste titre dans le projet de loi. La règle posée veut que la police du canton demandeur<br />

se trouve au centre du dispositif: c’est respecter le principe selon lequel les cantons qui sont appelés à porter<br />

secours interviennent en second lieu. Il n’en demeure pas moins que moralement, politiquement et en fin ce<br />

compte technique, la Confédération est désormais mieux et davantage engagée dans l’opération. Elle l’est<br />

simultanément aux cantons et parallèlement, leur souveraineté en matière de police étant respectée.» 2520<br />

Auch im Nationalrat wurden von verschiedenen Mitgliedern kritische Fragen zur verfassungsmässigen<br />

Grundlage der BuSiPo gestellt.<br />

Nationalrat ROLF WEBER vermisste die direkte Anrufung eines Verfassungsartikels im<br />

Gesetzesentwurf. Zudem erachtete er Art. 16 BV für den Erlass von Massnahmen gegen<br />

den Terrorismus als zu wenig tragfähig; vielmehr gehe es bei dieser komplexen Norm um<br />

eidgenössisches Interventionsrecht. Zum Schluss warnte Weber für die Fraktion der SP<br />

davor, dass eine „Elitepolizei“ des Bundes die Ausübung von Grundrechten gefährden<br />

könnte 2521 .<br />

GERWIG warnte davor, dass mit der BuSiPo auf einmal die Sicherstellung der öffentlichen<br />

Ordnung in den Kantonen zur Bundessache verkäme, welche zwar mit Polizisten der<br />

Kantone, jedoch auf Anweisung des Bundesrates hin wahrgenommen würde 2522 .<br />

Frau Nationalrätin JOSI MEIER sah im direkten Zugriff des Bundes auf kantonale Mittel<br />

bei der Erfüllung seiner eigenen Aufgaben ein „echtes Problem“. Ausserdem sei Klarheit ü-<br />

ber die Abgrenzung innerhalb der vorgeschlagenen Aufgabenlösung herzustellen 2523 .<br />

Zum Schluss der Eintretensdebatte ergriff wiederum BUNDESRAT FURGLER das Wort<br />

und hielt – mit Abstand – das längste Votum zur Vorlage. Art. 16 BV entspreche nicht<br />

mehr der Verfassungswirklichkeit 2524 . Nach der Rezension dreier kurzer Gedichte plädierte<br />

auch der Vorsteher des EJPD für die Heranziehung der Art. 16, 85 und 102 BV<br />

(jeweils ohne Angabe von Ziffern) – nicht aber Art. 2, Art. 15 oder gar Art. 105 BV – als<br />

Verfassungsgrundlagen für die BuSiPo 2525 . Anschliessend zitierte Furgler aus einem –<br />

dem Parlament nicht vorliegenden – bei Professor Kurt Eichenberger in Auftrag gegebenen<br />

Gutachten betreffend die Besetzung von Baugeländen für Kernkraftwerke. Darin<br />

komme Eichenberger zum Schluss, dass aus Art. 16 BV in gewissen Fällen eine umfassende<br />

und exklusive Bundeskompetenz fliesse 2526 . Zu ihrer Wahrnehmung stünden dem<br />

Bund die Ressourcen des ganzen Landes zur Verfügung 2527 .<br />

Der Nationalrat trat mit 127 zu 9 Stimmen auf die Vorlage ein 2528 .<br />

2520 AB NR 1977, S. 1708.<br />

2521 AB NR 1977, S. 1698f.<br />

2522 AB NR 1977, S. 1706.<br />

2523 AB NR 1977, S. 1709.<br />

2524 AB NR 1977, S. 1714.<br />

2525 AB NR 1977, S. 1715.<br />

2526 AB NR 1977, S. 1715.<br />

2527 AB NR 1977, S. 1716.<br />

2528 AB NR 1977, S. 1716.

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