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Innere Sicherheit Schweiz - Stromversorgungsrecht

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466 Die Gegenwart (1990 – 2009)<br />

weise führten diese zu Gewaltausbrüchen, der Besetzung von konsularischen Vertretungen<br />

sowie Geiselnahmen 3089 . In Berlin wurden drei Kurden beim versuchten Sturm auf<br />

das israelische Konsulat von <strong>Sicherheit</strong>sbeamten erschossen 3090 .<br />

Auch in der <strong>Schweiz</strong> erfolgten teilweise heftige Reaktionen auf die unter dubiosen Umständen<br />

3091 erfolgte Festnahme Öcalans 3092 . In Genf besetzten kurdische Aktivisten<br />

einen Saal im Palais des Nations der UNO, in Zürich und Bern unter anderem diplomatische<br />

Vertretungen Griechenlands; eine Person wurde als Geisel genommen 3093 . Die<br />

zivilen <strong>Sicherheit</strong>skräfte vermochten die Zwischenfälle in relativ kurzer Zeit zu bereinigen.<br />

Trotzdem gelangten wenige Tage darauf – weitere (friedliche) Protestaktionen der<br />

Kurden dauerten noch an – der Kanton Genf sowie die Stadtzürcher Polizeidirektorin<br />

an den Bundesrat, um nach Unterstützung der Polizeikräfte durch Einheiten der Armee<br />

zu ersuchen 3094 .<br />

Wie die NZZ in ihrem Regionalteil mit Hinweis auf die Angaben eines Sprechers des<br />

Zürcher Polizeidepartements berichtete, sei es sogar der Bundesrat selber gewesen, welcher<br />

an das Stadtzürcher Polizeidepartement gelangt sei, um die Bedürfnisse für eine Unterstützung<br />

der Polizei durch die Armee abzuklären 3095 .<br />

Der Bundesrat erwähnte in seiner Botschaft, die Städte Zürich und Bern hätten Unterstützungsgesuche<br />

an den Bund gerichtet, während die entsprechenden Gesuche der<br />

Kantonsregierung noch ausstünden. Der Regierungsrat des Kantons Zürich habe ein Hilfeangebot<br />

des Bundesrates sogar abgelehnt 3096 .<br />

4.3.1.2. Die Beschlüsse zum subsidiären Sicherungseinsatz<br />

Am 1. März 1999 beschloss der Bundesrat einen – vorerst auf vier Monate befristeten –<br />

Assistenzdienst der Armee zur Entlastung der kantonalen und städtischen Polizeikorps.<br />

Rechtlich stützte er sich dabei auf Art. 70 MG 1995, welcher in engem Zusammenhang<br />

mit Art. 102 Ziff. 11 BV 1874 stehe 3097 . Die Bundesversammlung genehmigte die Massnahme<br />

3098 .<br />

3089 Botschaft zum Bundesbeschluss über den Einsatz der Armee zum Schutze bedrohter Einrichtungen (vom 8.<br />

März 1999), BBl. 1999, S. 2987 – 2996 (S. 2989).<br />

3090 NZZ vom 18. Februar 1999, S. 2.<br />

3091 Die Festnahme erfolgte vor der griechischen Botschaft in Nairobi; Öcalan trug einen griechisch-zypriotischen<br />

Pass auf den Namen „Lazaros Mavros“ auf sich. Vgl. die Sachverhaltsdarstellung in EGMR Öcalan v. Turkey,<br />

46221/99 vom 12. März 2003, Ziff. 10ff.<br />

3092 Zu den Aktivitäten der PKK im Zusammenhang mit der Festnahme Abdullah Öcalans der Staatsschutzbericht<br />

1999, S. 36 – 47 (insb. S. S. 40 – 42).<br />

3093 NZZ vom 17. Februar 1999, S. 13 sowie vom 18. Februar 1999, S. 13.<br />

3094 NZZ vom 25. Februar 1999, S. 13 (Genf) sowie vom 27. Februar 1999, S. 45 (Zürich); Botschaft zum Bundesbeschluss<br />

über die Verlängerung des Einsatzes der Armee zum Schutze bedrohter Einrichtungen (vom 23.<br />

Juni 1999), BBl. 1999, S. 7206 – 7213 (S. 7208), nachfolgend „Botschaft AMBA CENTRO 1999“ (Seitenzahlen<br />

jeweils zitiert nach BBl.).<br />

3095 NZZ vom 27. Februar 1999, S. 45.<br />

3096 Botschaft zum Bundesbeschluss über den Einsatz der Armee zum Schutze bedrohter Einrichtungen (vom 8.<br />

März 1999), BBl. 1999, S. 2987 – 2996 (S. 2989 und 2991).<br />

3097 Botschaft AMBA CENTRO 1999, S. 7210.<br />

3098 Bundesbeschluss über den Einsatz der Armee zum Schutze bedrohter Einrichtungen (vom 21. April 1999),<br />

BBl. 1999 III, S. 3131.

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