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Innere Sicherheit Schweiz - Stromversorgungsrecht

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370 Die Zeit des Kalten Krieges (1950 – 1990)<br />

hält. (...) Ferner verweise ich auf Artikel 16 BV, der die eidgenössische Intervention dem Bund als Verpflichtung<br />

überträgt. Sie können auch Artikel 70 BV nehmen, der dem Bund das letzte Wort in der<br />

Ausweisung von Ausländern überträgt. Vor allem aber erinnere ich an Artikel 85 Ziffern 6 und 7 sowie<br />

Artikel 102 Ziffern 8 – 10 BV, die dem Parlament und dem Bundesrat die Wahrung der inneren<br />

und der äusseren <strong>Sicherheit</strong> übertragen.“ 2510<br />

Der Ständerat beschloss Eintreten ohne Gegenantrag 2511 .<br />

4.3.2. Im Nationalrat<br />

Auch in der grossen Kammer des Parlaments 2512 prägte die Diskussion um die Verfassungsmässigkeit<br />

der BuSiPo die Beratungen. Als mögliche Grundlagen wurden die<br />

Art. 2, 16, 85 und 102 BV 1874 zur Auswahl gestellt.<br />

Nationalrat ZBINDEN äusserte sich als Berichterstatter wie folgt dazu:<br />

«L’assemblée fédérale est compétente pour garantir les conditions et les territoires des cantons et décider les<br />

mesures pour la sûreté intérieure de la Suisse (Art. 85, ch. 7, de la constitution). Selon l’article 102, chiffres<br />

8 à 10, de la constitution, le Conseil fédéral veille à l’observation des rapports internationaux, à la<br />

sûreté extérieure et intérieure de la Suisse et au maintien de la tranquillité et de l’ordre. (…) L’appel à<br />

l’armée doit (…) constituer une exception et un moyen ultime mais décisif. (…) Les moyens actuels à la<br />

Confédération se révèlent insuffisants.» 2513<br />

Unterstützung bot der zweite Kommissionssprecher, BONNARD, welcher darauf hinwies,<br />

dass einige Kantone ihre Pflichten zum Schutz der inneren <strong>Sicherheit</strong> nicht vollumfänglich<br />

genügten, und der Bund nach den Art. 2 und 16 BV keine andere Wahl hätte, als in<br />

die entstandene Lücke zu springen – aber möglichst ohne Rückgriff auf die Armee 2514 .<br />

Für die SVP-Fraktion stellte Nationalrat BAUMANN die Zweckmässigkeit der Vorlage fest,<br />

welche sich auf die Art. 15, 16 und 105 der BV abstütze 2515 . Ähnlich bezeichnete MU-<br />

HEIM die Art. 2, 85 Ziff. 7, 102 Ziff. 10 sowie – zuletzt – Art. 16 BV als ausreichende<br />

Kompetenznormen 2516 . Noch deutlicher liess sich Nationalrat VETSCH vernehmen: Angesichts<br />

der schrecklichen Vorkommnisse der letzten Zeit müssten föderalistische Bedenken<br />

schlicht zurücktreten. Dabei berief er sich auf Art. 16 BV 2517 . RÜTTIMANN schlug in<br />

dieselbe Kerbe, wenn er die Zustimmung der Kantone zur BuSiPo betonte; es sei doch<br />

verkehrt, föderalistischer sein zu wollen als die Kantone selber 2518 .<br />

Widersprüchlich mutete das Votum des Basler Nationalrats SCHNYDER an, wonach gemäss<br />

Art. 16 BV Truppen eingesetzt werden müssten (wozu genau liess er offen), und er<br />

daher in der Vorlage zur BuSiPo eine Ausführungsgesetzgebung zu Art. 16 BV erkenne,<br />

um Truppeneinsätze zu vermeiden 2519 .<br />

Am ausführlichsten setzte sich Nationalrat MOSER mit Art. 16 BV auseinander:<br />

2510 AB SR 1977, S. 590.<br />

2511 AB SR 1977, S. 591 (ohne Angabe der Stimmenverhältnisse).<br />

2512 AB NR 1977, S. 1690 – 1726 (<strong>Sicherheit</strong>spolizei des Bundes).<br />

2513 AB NR 1977, S. 1962.<br />

2514 AB NR 1977, S. 1694.<br />

2515 AB NR 1977, S. 1695.<br />

2516 AB NR 1977, S. 1711.<br />

2517 AB NR 1977, S. 1698.<br />

2518 AB NR 1977, S. 1700.<br />

2519 AB NR 1977, S. 1709.

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