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Innere Sicherheit Schweiz - Stromversorgungsrecht

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Terrorismus, Spionage und Subversion 383<br />

Ordnungsdienst zur Verfügung 2588 .<br />

6.4. Der Fall Jeanmaire<br />

Im Zuge der Aufklärungen 2589 , welche sich um die Anklage und Verurteilung des Brigadiers<br />

Jean-Louis Jeanmaire als militärischem Landesverräter anschlossen, setzte sich eine<br />

aus Mitgliedern der Geschäftsprüfungs- und der Militärkommissionen beider Räte bestehende<br />

Arbeitsgruppe mit grundsätzlichen Fragen auseinander 2590 ; auch zur inneren<br />

<strong>Sicherheit</strong>: So forderte sie eine präventive Personensicherheitskontrolle für Geheimnisträger<br />

innerhalb der Bundesverwaltung und eine personelle Verstärkung der mit dem<br />

Staatsschutz betrauten Stellen in Bund und Kantonen, insbesondere bei Bundesanwaltschaft<br />

und Bundespolizei 2591 .<br />

Der Bundesrat baute in der Folgezeit den Bestand der Bundespolizei von 66 auf 94<br />

Personen aus, womit der Polizeidienst rund die Hälfte des Personals der Bundesanwaltschaft<br />

ausmachte 2592 . Die Bemühungen zur besseren Regelung der Personensicherheitsprüfungen<br />

verzögerten sich jedoch, bis das Parlament 1986 einen Schlussstrich zog 2593 .<br />

Die PUK EJPD stellte 1990 in ihrem Bericht grosse, rechtsstaatlich bedenkliche Mängel<br />

im System der <strong>Sicherheit</strong>sprüfungen fest 2594 . Der Bundesrat nahm die Kritik auf und<br />

regelte die Personensicherheitsprüfungen in einer Verordnung 2595 .<br />

6.5. Die Überwachungstätigkeit der Staatsschutzorgane<br />

Seit den 1960er Jahren baute die Bundespolizei ihre Überwachungstätigkeiten zum präventiven<br />

Schutz des Staates kontinuierlich aus 2596 . Sie stützte sich dabei auf Art. 17 Abs. 3<br />

2588 Dazu JÜRG STÜSSI-LAUTERBURG, Historischer Abriss zum Thema Ordnungsdienst,<br />

http://www.admin.ch/cp/d/1997Jan29.105055.7098@idz.bfi.admin.ch.html (zuletzt besucht am 1. Mai<br />

2009).<br />

Zu den Verordnungen über den OD siehe vorne, S. 375f.<br />

2589 Bericht der gemeinsamen Arbeitsgruppe der Geschäftsprüfungs- und der Militärkommissionen über ihre<br />

Abklärungen im Zusammenhang mit dem Verrat von Jean-Louis Jeanmaire (vom 21. Oktober 1977), BBl.<br />

1977 III, S. 726 – 749, nachfolgend „Bericht AG Jeanmaire“.<br />

2590 Bericht AG Jeanmaire, S. 727 – 729.<br />

In der Arbeitsgruppe fanden sich mit Alphons Egli, Pierre Aubert und Arnold Koller gleich drei nachmalige<br />

Bundesräte.<br />

2591 Bericht AG Jeanmaire, S. 741 – 743 sowie 747; Bericht der Geschäftsprüfungskommission über die Untersuchung<br />

der Abwehrmassnahmen in der <strong>Schweiz</strong> (vom 29. Mai 1979), BBl. 1979 II, S. 232 – 240; Zwischenbericht<br />

zur <strong>Sicherheit</strong>spolitik (vom 3. Dezember 1979), BBl. 1980 I, S. 355 – 395 (S. 383f.).<br />

2592 Zum Ganzen auch JÜRG SCHOCH, Fall Jeanmaire, Fall <strong>Schweiz</strong>, Baden 2006, passim.<br />

2593 KREIS, Staatsschutz in der <strong>Schweiz</strong>, S. 566 – 575.<br />

2594 Vorkommnisse im EJPD – Bericht der Parlamentarischen Untersuchungskommission (vom 22. November<br />

1989), BBl. 1990 I, S. 637 – 878 (S. 826 – 828), nachfolgend „Bericht PUK EJPD“ (Seitenzahlen jeweils zitiert<br />

nach BBl.).<br />

2595 Verordnung über die <strong>Sicherheit</strong>sprüfung in der Bundesverwaltung (vom 15. April 1992), AS 1992, S. 1022 –<br />

1025; abgelöst durch die Verordnung über die Personensicherheitsprüfungen (vom 19. Dezember 2001),<br />

SR 120.4, welche gestützt auf das BWIS erfolgte (zum BWIS siehe unten, S. 434ff.).<br />

2596 Dazu aus journalistischer Sicht ENGELER, Grosser Bruder, S. 107 – 220.

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