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Innere Sicherheit Schweiz - Stromversorgungsrecht

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Die Entwicklung des Wehrwesens seit 1995 473<br />

Selbst interkantonale Polizeieinsätze (IKAPOL) schienen für Anlässe dieser Grössenordnung<br />

als nicht mehr ausreichend 3148 .<br />

Der Einsatz zu Gunsten des G8-Gipfels stellte mit 5'600 Armeeangehörigen das grösste<br />

Aufgebot der Armee seit dem Zweiten Weltkrieg dar 3149 . Gesamthaft leisteten 25'000 Angehörige<br />

von militärischen und polizeilichen Verbänden Schutzaufgaben im Rahmen des<br />

Treffens; davon 15'000 auf französischer, rund 10'000 auf schweizerischer Seite des Lac<br />

Léman 3150 .<br />

Für beide Ereignisse stellten die Kantone sowie das BAZL Anträge zur subsidiären<br />

Unterstützung der zivilen Behörden durch die Armee 3151 . Neben logistischen und<br />

Schutzaufgaben am Boden erhielt die Armee jeweils Überwachungs- und Luftpolizeidienstaufträge<br />

3152 . Während beiden Anlässen fand zudem eine intensive sicherheitspolitische<br />

Zusammenarbeit mit den Nachbarstaaten statt 3153 .<br />

4.3.2.3. Zivile Einsatz- und militärische Führungsverantwortung<br />

An besagten Grossanlässen galt für die subsidiär eingesetzte Armee das Prinzip der<br />

Trennung von Einsatz- und Führungsverantwortung 3154 . Dabei legen die zivilen „Auftraggeber“<br />

die Aufträge der Armee und sog. „Rules of Engagement“ 3155 fest, welche das<br />

zulässige Verhalten der Armeeangehörigen je nach Auftrag definieren. Die Umsetzung<br />

des erhaltenen Auftrages liegt anschliessend bei der Armee.<br />

Für das WEF beispielsweise 3156 folgt daraus, dass der Kanton Graubünden, konkret die<br />

Kantonsregierung und der Polizeikommandant die Aufträge der Armee festlegen. Einheiten<br />

von Armee und Polizei werden nicht miteinander gemischt, sondern erfüllen ihre<br />

Aufträge parallel zueinander; es gibt keine gemeinsamen Kommunikationsnetze (ausser<br />

„117“), obwohl die Funkgeräte von Armee und Polizei (Polycom) dies ermöglichen würden.<br />

Eine direkte Beziehung zur Truppe vor Ort (Objekt- oder Überwachungsmann-<br />

3148 Botschaft Assistenzdienst G8, BBl. 2003, S. 1517 – 1529 (S. 1521); Botschaft EURO 2008, BBl. 2006, S. 8179<br />

– 8192 (S. 8184); ausserdem die NZZ vom 14. September 2007, S. 17 („Unsere 16'000 Polizisten werden nicht<br />

in jedem Fall ausreichen“; Interview mit Beat Hensler).<br />

3149 NZZ vom 29. April 2003, S. 13 („Kein Kontakt mit den G8-Demonstranten“).<br />

3150 NZZ vom 23. Mai 2003, S. 13 („25’000 Ordnungskräfte rund um den Genfersee im Einsatz“); NZZ aSo vom<br />

2. Februar 2003, S. 11 („Chirac liess der <strong>Schweiz</strong> keine Wahl“).<br />

3151 Botschaft Assistenzdienst G8, BBl. 2003, S. 1517 – 1529 (S. 1523: Schutz vor Terrorismus und Ausschreitungen<br />

gewaltbereiter Globalisierungsgegner) sowie die Pressemitteilung des EDA vom 13. Februar 2003<br />

(http://www.admin.ch/cp/d/3e4b4e20_1@presse1.admin.ch.html; zuletzt besucht am 1. Mai 2009); Botschaft<br />

EURO 2008, BBl. 2006, S. 8179 – 8192 (S. 8182 – 8190: Für den Bund vor allem Koordinations- und<br />

Informationsaufgaben, speziell für die Armee vor allem temporärer Objektschutz sowie Luftüberwachung<br />

und Luftpolizeidienst). Ausserdem etwa die NZZ aSo vom 1. Dezember 2002, S. 15 („Evian: Eine Region<br />

wird zur Hochsicherheitszone“).<br />

3152 Botschaft Assistenzdienst G8, BBl. 2003, S. 1517 – 1529 (S. 1522).<br />

3153 Botschaft Assistenzdienst G8, BBl. 2003, S. 1517 – 1529 (S. 1523: Schutz vor Terrorismus und Ausschreitungen<br />

gewaltbereiter Globalisierungsgegner); Botschaft EURO 2008, BBl. 2006, S. 8179 – 8192 (S. 8182 – 8190:<br />

Für den Bund vor allem Koordinations- und Informationsaufgaben, speziell für die Armee vor allem temporärer<br />

Objektschutz sowie Luftüberwachung und Luftpolizeidienst).<br />

3154 Art. 5 VOD 1997.<br />

3155 Dazu PETER HOSTETTLER, Auf dem Weg zur Standardisierung, ASMZ 10/2007, S. 20f.<br />

3156 Der Schreibende hat in den Jahren 2004 und 2005 seinen Wiederholungskurs im Rahmen des Assistenzdienstes<br />

zu Gunsten des Kantons Graubünden absolviert. Die folgenden Schilderungen basieren auf persönlichen<br />

Erfahrungen.

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