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präsentiert: "Rebellen für Thule"

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Wieder kam ein Freitag. -<br />

Abermals war Zellers Gästeraum bis zum letzten Platz besetzt und<br />

einige Gäste standen an der Wand. Als unmittelbar vor der angesetzten<br />

Vortragszeit die Professoren Hainz und Höhne eintrafen, wurden sie sofort<br />

mit Beifall empfangen.<br />

Erst als der Redner zum Vortragstisch trat, wurde es ruhig. Wulff<br />

begrüßte ganz kurz und übergab das Wort:<br />

"Ich bin überrascht," begann Hainz mit einem feinen Lächeln, "daß mir<br />

die Zuhörer vom ersten Mal treu geblieben sind. Fast habe ich be<strong>für</strong>chtet,<br />

daß meine mir wohl notwendig erscheinende Ausführlichkeit eine<br />

Vertreibungswelle ausgelöst hätte. Umso mehr freut mich das jetzt gezeigte<br />

Interesse. So kann ich also mit einer Fortsetzung des eingeleiteten Stoffes<br />

beginnen!"<br />

Er holte aus einer mitgebrachten Mappe Papiere heraus und legte sie vor<br />

sich auf den Tisch. Tiefe Ruhe herrschte.<br />

"Der Weg der Sprache ist eine lange und breite Spur! - Es gab eine Ur-<br />

Sprache und diese ist der Beginn der Geistesgeschichte. Das dann<br />

entstandene Ur-Alphabet - die Heilige Ur-Schrift, wie sie Wirth nennt -,<br />

setzte den Anfang zu einer Kulturentwicklung.<br />

Über die Entstehung der Sprache drückte sich der bekannte Gelehrte<br />

Fester folgendermaßen aus: "Das Denken, das Erfühlen des Religiösen ist<br />

nur mitteilbar durch die Sprache. Die Festigkeit der Kunst, die Bewältigung<br />

ihrer Aufgaben, ihre Gestaltung, auch sie ist nur mitteilbar durch die<br />

Sprache. Die Treibjagd auf große Tiere, die Verarbeitung von Werkzeugen,<br />

die Sorge um Kleidung, Wohnung, Ernährung, die Erziehung der Kinder -<br />

das alles verlangt die Sprache."<br />

Man muß von den Ur-Begriffen und Ur-Vorstellungen ausgehen, um zu<br />

den ersten Sprachansätzen zu gelangen. Archetypen von wenigen Silben<br />

wuchsen im Laufe der Zeit zu Wörtern und Begriffausdrücken im<br />

zunehmenden Maße heraus, bis in ihrer Wortschatzerweiterung die<br />

Ursprache entstand.<br />

Die erst seit etwa 150 Jahren arbeitende Etymologie, die Lehre von der<br />

wahren Wurzel der Wörter, schälte in mühevoller Kleinarbeit aus dem<br />

Wirrwarr der heutigen Sprachen und ihren grammatikalischen<br />

Verschiedenheiten in ihrer Entstehungsgeschichte durch zähe<br />

Rückverfolgungsforschung Verwandtschaften fest. Aber nicht nur das, man<br />

fand zu den Ausgangspunkten der Urwörter zurück. So geht beispielsweise<br />

der Wissenschaftler Richard Fester davon aus, daß solche Urwörter mit<br />

dem Menschen und seiner Umgebung in Beziehung gebracht werden<br />

müssen und die Ergebnisse seiner bahnbrechenden Arbeiten zeigten sich<br />

ziel-<br />

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