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präsentiert: "Rebellen für Thule"

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als später Karl, in der gängigen Geschichte der Große genannt, die<br />

römische Reichskrone erhalten hatte, erklärte er sogar den Mohnsaft als ein<br />

Werk des Satans und belegte den Gebrauch mit hohen Strafen.<br />

Erst im ausgehenden Mittelalter verwendete der berühmte Paracelsus<br />

das Opiat Laudanum als schmerzstillendes Mittel, das bis in die jüngste<br />

Zeit in Gebrauch blieb.<br />

Im achtzehnten Jahrhundert begann eine neue Ausweitung und Blütezeit<br />

<strong>für</strong> die Opiate. Der britische Gouverneur Warren Hastings hatte nach der<br />

Eroberung von Bengalen im Jahre 1772 vom Staatssystem der Moguln<br />

skrupellos das Opiummonopol übernommen. Er belieferte dann China mit<br />

Opiumkuchen und nahm Silber als Bezahlung. Da im Reich der Mitte ein<br />

strenges kaiserliches Opiumverbot herrschte, ließ Hastings die Ware durch<br />

die Chiu-Chaus und Tongs, die Geheimgesellschaften, in das Land<br />

schmuggeln. Die verbotene Einfuhr lief über den großen Hafen Kanton, der<br />

völlig von den Chiu-Chaus kontrolliert wurde. Um das Jahr 1830 herum<br />

belieferten die Briten mit Hilfe von rund fünfzig Opiumreedereien<br />

sechsundvierzig Opiumfirmen in Kanton. Im Jahre 1839 war die<br />

Opiumeinfuhr trotz des noch immer bestehenden Verbotes auf fast zwei<br />

Millionen Tonnen jährlich angewachsen. Im gleichen Jahr kam dann der<br />

chinesische Vizekönig Li persönlich nach Kanton und verhängte eine<br />

Blockade. Unter seiner Aufsicht wurde eine Million Kilogramm Opium<br />

öffentlich verbrannt. Nun griff die britische Regierung ein und entsandte<br />

1840 eine starke Flotte. Mit 16 Schlachtschiffen und einer Anzahl<br />

Transportern fuhr sie in den Perlfluß ein, eroberte Kanton, plünderte dann<br />

Shanghai und fuhren anschließend sogar in den Pei-Ho-Fluß ein, der nach<br />

Peking führte. 1842 mußte China dann in Nanking einen Friedensvertrag<br />

unterzeichnen, in dem sie Hongkong abtreten und fünf weitere Häfen <strong>für</strong><br />

die Europäer öffnen mußte. James Matheson, der eigentliche<br />

Opiumgewaltige zu dieser Zeit, kehrte dann nach England zurück, wo er<br />

von der Königin Viktoria geadelt und Mitglied des Unterhauses wurde.<br />

Als schließlich im Jahre 1880 die anhaltenden Opiumeinfuhren nach<br />

China auf 6500 Tonnen gestiegen waren, gab es im Reich der Mitte bereits<br />

zwanzig Millionen Süchtige. Nun entschied der Kaiser in Peking, den<br />

Mohn im eigenen Reich anzubauen. Die südlichen Provinzen Szechuan und<br />

Yünnan wurden die Hauptanbaugebiete. In der Folge gingen die Importe<br />

aus Indien auf 3200 Tonnen zurück und die Inlandproduktion stieg auf<br />

22000 Tonnen. In den Städten des Landes lagen überall verhungernde<br />

Süchtige<br />

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