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präsentiert: "Rebellen für Thule"

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in die Hand bekommt?" fragte Rohde. "Dann fällt man doch falsch<br />

unterrichtet auch auf die falsche Seite?!"<br />

Jetzt bekam Eyken wieder eine belustigte Miene. "Es bleibt doch nicht<br />

bei wenigen Büchern. Bücherwürmer stöbern immer weiter. Wenn man<br />

zuerst auf die falsche Literatur stößt, dann kommt beim Weiterfischen<br />

schon die richtige nach! Wichtig ist nur, daß man stets beim Suchen bleibt.<br />

Und die Kenntnis eines unechten Wissens schadet nie, wenn man echte<br />

Erkenntnis und innere Stärke hat. Man bekommt dann ein eigenes<br />

Unterscheidungsvermögen und kann die Verführten mit ihren Sprüchen<br />

leicht widerlegen. Echtes Denken hat noch immer hohle Phrasen überrollt."<br />

"Wie kommt es aber, daß die marxistische Bibel von Karl Marx die<br />

halbe Welt revolutionieren konnte?" bohrte Rohde weiter.<br />

"Eine gute Frage", gab Eyken zurück. "Es hat einfach an einem<br />

gründlichen Denken gefehlt. Es hat immer Nachbeter gegeben, die zum<br />

Denken zu faul waren und sich an Titeln von Werken begeistern konnten,<br />

ohne den Inhalt zu kennen oder nach flüchtigem Lesen einen solchen zu<br />

verstehen. Das hier genannte Standardwerk des proletarischen<br />

Klassenkampfes ist ein typisches Beispiel da<strong>für</strong>, daß es von den<br />

Verfechtern der Marx'schen Idee in der breiten Allgemeinheit gar nicht erst<br />

richtig verstanden und vom kleineren Teil der Intellektuellen nie kritisch<br />

mit den Gesetzen der Volkswirtschaft verglichen wurde. Man sah darin nur<br />

das 'Andere' das scheinbar 'Revolutionäre'.<br />

Marx selbst hat seine Arbeit nicht hoch eingeschätzt. Im Jahre 1967<br />

brachte der Hamburger "Spiegel" in der Nummer 38 einen Brief von Marx<br />

aus London an Friedrich Engels geschrieben, in dem es unter anderem<br />

offenherzig heißt: "... Diese Woche wird die Scheiße fertig..." Keine feine<br />

Tonart, er vermochte seine Arbeit nicht feiner zu bezeichnen. Damit hatte<br />

er seine Arbeit, "Das Kapital" angezeigt. Engels hingegen nannte es später<br />

die 'Bibel der Arbeiter'. Und - man entschuldige die unfeine Wiederholung!<br />

- der halbe Erdball rannte in den nachfolgenden Zeiten dieser Scheiße nach<br />

und machte damit Revolutionen und Verfolgungsmassaker. Dabei hatte<br />

Marx spöttisch zugegeben, daß er kein Marxist sei!<br />

Wie es um den Kapitalismus wirklich steht, brachte Heinrich Heine mit<br />

wenigen Sätzen zum Ausdruck: "... Das sind die Zinsen, die fortwährend<br />

herabträufeln in die Kapitalien, welche beständig anschwellen; man hört<br />

ordentlich, wie sie wachsen, die Reichtümer der Reichen. Dazwischen das<br />

leise Schluchzen der Ar-<br />

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