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präsentiert: "Rebellen für Thule"

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Ortshinweise gebracht und damit ein völlig verändertes neues<br />

Geschichtsbild geschaffen.<br />

Ritter Schaumburg arbeitete mit mehreren Wissenschaftlern zusammen,<br />

insbesonders mit Professor Roswitha Wisniewski <strong>für</strong> Germanistik an der<br />

Heidelberger Universität. Sie war eine Schülerin Professor de Boors in<br />

Berlin und gilt als besondere Kennerin <strong>für</strong> die Thidrek-Saga-Forschung.<br />

Die Aufzeichnungen der Haupthandschrift, der sogenannten<br />

"Membrane", dürfte etwa um 1250 anhand von Quellen in Bergen, also im<br />

niederdeutschen Raum entstanden sein. Überlieferungen zur Thidrek-Saga<br />

stammen auch aus dem Gebiet Bremen, Münster und Soest.<br />

Und hier setzt bereits die Ortsfeststellung zur Thidreksaga ein: Thidrek<br />

ist nicht mit dem in Ravenna begrabenen Gotenkönig Theoderich zu<br />

verwechseln, wie dies öfter angenommen wurde. Der im Epos besungene<br />

Dietrich von Bern kam nicht aus Verona, sondern aus Bonn, das im<br />

Lateinischen ebenfalls als Verona in den alten Bezeichnungen aufscheint.<br />

Mittlerweile hat es sich auch herausgestellt, daß die umliegenden Orte,<br />

Dortmund damals Thorta, Soest früher Susat und Köln einst Babilonia<br />

hießen. Die Duna der Saga, bisher als Donau angenommen, wurde<br />

nunmehr als Dhünn erkannt, in einer Urkunde um 1117 auch als Duona<br />

erwähnt. Sie ist ein Nebenfluß des Rhein bei Wiesdorf-Leverkusen.<br />

Weiter heißt es dann, die Burg Bakalar sei der Stammsitz des<br />

Markgrafen Rüdiger, richtig in der alten Form Rodingeir, gewesen. Der<br />

Name Bakalar wurde ebenso irrtümlich mit dem niederösterreichischen<br />

Pöchlarn verwechselt. Und der Königssitz der Nibelungen, richtig<br />

Niflungen, war schließlich der Ort Vernica, das heutige Virnich, vorher<br />

auch Virmenich, nahe bei Zülpich.<br />

Nach Ritter Schaumburg geben die örtlichen und geschichtlichen<br />

Angaben zweifellos ein richtiges und einheitliches Bild von den<br />

Verhältnissen im niederdeutschen Raum aus der Zeit des sechsten<br />

Jahrhunderts, Flandern miteingeschlossen. Also noch vor der Zeit der<br />

gewaltsamen Christianisierung.<br />

Bei Enzen wurden auch Goldfunde gemacht. Bei Soest fand man<br />

Kammergräber. Diese Funde trugen wesentlich zur Geschichtsaufhellung<br />

bei. Der niederdeutsche Raum ist mit Hünengräbern übersät, auch<br />

Hunengräber genannt. Im Bereich der Lüneburger Heide und im<br />

Oldenburger Raum als auch in anderen nördlichen Gegenden sind noch<br />

überall Steinkammergräber erhalten. Im Gebiet der Senne hingegen bis<br />

nach Soest fand man Holzkammergräber.<br />

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