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präsentiert: "Rebellen für Thule"

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Anita drückte seine Hand. "Zuerst hat er mit den Augen so komisch<br />

geblinzelt, dann aber hat er einen Lachkrampf bekommen. Damit war die<br />

Sache dann erledigt. Beim Weggehen meinte er noch, wenn Du mit Dir im<br />

Reinen bist, kannst Du jederzeit mit mir zu ihm kommen." Sie blieb stehen<br />

und hielt Meier zurück: "Teddybär, ich möchte aber, daß Du nicht zu ihm<br />

gehst. Bleib dem 'Paradise' und den Haschleuten fern. Wenn Du kein Geld<br />

hast, kannst Du trotzdem in unsere Stammbude kommen. So viel habe ich<br />

schon, daß es <strong>für</strong> uns beide reicht!"<br />

"So etwas kommt nicht in Frage," versetzte Meier. Sein Gesicht zeigte<br />

deutlich Verlegenheit. "Ich lasse mich nicht von Mädchen aushalten,"<br />

erklärte er sanft. "Mit den Kröten, die ich bisher hatte, komme ich auch in<br />

der nächsten Zeit durch. Zur Not reicht es <strong>für</strong> uns beide!" Der letzte Satz<br />

war ihm ungewollt herausgerutscht und jetzt schluckte er.<br />

Anitas Augen strahlten. Sie kuschelte kurz ihren Kopf an seine Brust,<br />

ehe sie weitergingen.<br />

"Wenn ich nicht mehr ins 'Paradise' gehe, mache ich mich dann nicht<br />

verdächtig? -" meinte Meier vorsichtig.<br />

"Ach," sagte das Mädchen leichthin, "wenn man in einer Gripsmühle<br />

büffeln muß, hat man eben keine Zeit <strong>für</strong> Hits und Tanz. Das werden die<br />

Maker schon begreifen! -"<br />

Meier hatte Bedenken. "Man wird fragen, wieso ich dann bisher in der<br />

Disko aufgekreuzt bin und sogar ins 'Paradise' kommen konnte. Das<br />

nehmen Dir die Paradisleute nicht ab."<br />

"Warum bis Du besorgt? -", schnurrte sie. "Du hast doch ein<br />

Unschuldsalibi!"<br />

"Natürlich," bekräftigte Meier. "Außerdem bin ich nur eine kleine Null.<br />

Wie käme ich denn in die Szene? -"<br />

"Ein Hirni ist keine Null," schmeichelte das Mädchen. "Ich habe Dir ja<br />

schon gesagt, daß Du bereits zwischen zwei Welten stehst. Wenn Du dann<br />

die Gripsmühle hinter Dir hast, wirst Du ein dickbäuchiger Eierkopf<br />

werden und über alle Menschen hinwegsehen, die im Dunkel stehen."<br />

"Ich werde nie ein Bauchansetzer werden!" versetzte er ärgerlich. "Ich<br />

komme aus keiner Geborgenheit der von einem launischen Schicksal<br />

Begünstigten und werde nie ein Pantoffeldasein führen können. Und ich<br />

habe in meiner Schule erst in der letzten Zeit meine Mitschüler als<br />

Menschen kennengelernt, die in eine neue Zukunft sehen und mir ein<br />

Wissen vermitteln, das über die Schullinie hinausgeht, Du wirst das nicht<br />

verstehen, Anita, weil wir in den Diskos keine Probleme behandeln, die<br />

über dem Ma-<br />

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