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präsentiert: "Rebellen für Thule"

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en, daß in den französischen Gralsromanen überaus geistvoll der Versuch<br />

unternommen wurde, den eigentlichen Sinn um die geheimnisvolle Schale<br />

in einer legendär verständlichen Art wiederzugeben und zu deuten. Man<br />

geht nicht fehl in der Annahme, daß hinter allen diesen literarischen<br />

Werken im Hintergrund das alte Wissen der Templer steht. Der<br />

gralbezogenen Literatur der Franzosen ist auch der Hinweis zu verdanken,<br />

daß beispielsweise die byzantinische Messe im 'Percival des Chrestien de<br />

Troyes' das Vorbild der nachher entstandenen Gralsprozession war. Die<br />

Katharerüberlieferungen wurden geflissentlich übergangen, um die<br />

römische Kirche nicht herauszufordern.<br />

In der neueren Zeit war es dann Birch-Hirschfeld, der zu den ernsthaften<br />

Gralsforschern zählte. Er brachte den Mut auf, den Nachweis zu erbringen,<br />

das Gralswissen und seine kultische Bedeutung der Herkunft nach, sei in<br />

frühen keltischen Sagen zu erkennen. Dieses Wissen hüteten bereits die<br />

alten Templer.<br />

Die im keltischen Sagenschatz vorkommenden Zauberkessel und<br />

Zauberschalen oder -becher, wandelten sich dann in der Verchristlichung<br />

der Legenden zur Abendmahlschüssel beziehungsweise auch zur<br />

Wunderschüssel des Joseph von Arimathia.<br />

Einen anderen Deutungsweg ging Eduard Wechsler, der in seinem Werk<br />

"Die Sage vom Heiligen Gral" die Legende als Verschmelzung heimischer<br />

Sagen und christlicher Einfügungen bezeichnete.<br />

Dagegen brachte R. Heinzel im Jahre 1872 wiederum eine Arbeit über<br />

einen französischen Gralsroman aus dem 13. Jahrhundert, wobei auch er<br />

die Zusammenhänge mit den keltischen Überlieferungen hervorhob.<br />

Zwanzig Jahre später meinte Heinzel, sich berichtigend, daß die keltischen<br />

Kultgefäße keinerlei Ähnlichkeiten mit den Gralsbechern hätten. - Eine<br />

Ausnahme sei nur der Hinweis, daß auch die keltischen Schalen ebenso<br />

Wunderkräfte wie die Gralsschalen gehabt hätten. Ein Beispiel wäre das<br />

sättigende Becken von Diwrnah, der Korb Gwyddneus oder die Pfanne mit<br />

den Tellern von Rhegynydd Ysgolhaig, deren Herkunftsspuren er jedoch<br />

nicht weiter verfolgte.<br />

Die mittelalterlichen Legenden entwickelten sich mit der Literatur um<br />

Robert de Boron mit den Einfügungen um Joseph von Arimathia, dann mit<br />

Merlin um die Artus-Sage und mit dem Autor Perlesvax. Dazu kamen dann<br />

die Fassungen mit Chrestien de Troyes, von dem Wolfram von Eschenbach<br />

stark beeinflußt wurde und dann Albrecht von Scharffenbergs 'Titurel' und<br />

weiteren. Sie alle entfernten sich durch Unkenntnis vom Kern zunehmend<br />

vom<br />

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