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präsentiert: "Rebellen für Thule"

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wieder auf den Plan. Auf hebräisch auch Pharusch geheißen, auf aramäisch<br />

Pharisch. Dies bedeutet Abgesonderte, auch Seitenwegleute. Man verstand<br />

darunter weder eine Sekte noch eine Partei, sondern eine<br />

Programmrichtung. Sie sahen sich als Erben der frommen Chassidim oder<br />

Chassidäer, die seinerzeit dem Religionsverfolger Antiochus Epiphanes<br />

standgehalten hatten. Während früher noch die Makkabäer die politische<br />

Selbstverwaltung ihres Landes verteidigt hatten, hielten die Pharisäer die<br />

geistigen Überlieferungen und die alten Gesetze aufrecht.<br />

Den Pharisäern oder Paruschim, standen immer noch die Sadduzäer<br />

gegenüber, die der Priesterfamilie der Zadokiten entsprangen. Sie waren<br />

seinerzeit Parteigänger der Hasmonäer. Diese Sadduzäer, richtiger<br />

Zadokim, neigten zur Verweltlichung und waren weniger strenggläubig.<br />

Schließlich kamen noch die bereits angeführten Essener dazu. Der<br />

Name bedeutet eigentlich Heilkundige. Sie predigten eine innere<br />

Frömmigkeit. Etwa viertausend Köpfe zählend, lebten sie in<br />

Gütergemeinschaften am Lande, also eine Art Kollektiv, wie es im neuen<br />

Israel im Kibbuz-Wesen wieder zu sehen ist. Sie hielten sich streng an die<br />

alten Bräuche und wurden dann die eigentlichen Träger der Aufstände<br />

gegen die Römerherrschaft.<br />

Nachdem also der Herrschaftsbereich des Herodes unter seine Söhne<br />

Antipas, Archelaus und Philippus aufgeteilt worden war, diese aber der<br />

Lage nicht gewachsen waren, griffen neuerlich römische Legionen ein und<br />

machten im Jahre 6 nach der Ztr. Judäa zur römischen Provinz.<br />

Der Aufruhr aber erlosch nicht. Das eingeführte römische Münzwesen<br />

mit dem Bild des Kaisers, die Steuern und auftretenden Übergriffe, reizten<br />

das Volk. Dieses politische Klima nutzten die Essener, indem sie dem Volk<br />

messianische Verheißungen in die Ohren flüsterten und es zum Widerstand<br />

aufstachelten. Die Pharisäer indessen begnügten sich mit der ihnen<br />

verbliebenen Macht im Synedrium und leisteten dem Kaiser willig Tribut.<br />

Im Jahre 14 starb Kaiser Augustus. Ihm folgte Tiberius, unter dessen<br />

Herrschaft die Kreuzigung des aufständischen Essenerführers Jesus<br />

stattfand.<br />

Die von den vier Evangelisten niedergeschriebenen Texte mit den Jesus-<br />

Legenden, insbesonders die Schlußstellen, zeigen auch den geschichtlichen<br />

Ablauf um die Gefangennahme des <strong>Rebellen</strong>führers auf. Einige<br />

Klartextstellen lassen die Zusammenhänge mit dem Esseneraufstand<br />

erkennen. So heißt es zum Sammelaufruf in Lukas, Kapitel 11, Vers 23:<br />

"Wer nicht mit mir ist, der ist wider mich;<br />

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